Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Waldbesitzer müssen dringend handeln
Borkenkäfer findet ideale Bedingungen – Frist von Landratsamt abgelaufen
BODENSEEKREIS - Landratsämter in der Region haben Waldbesitzern Fristen gesetzt: Sie sollen dringend das Sturmholz vom Januar aus ihren Wäldern entfernen. Im Bodenseekreis ist die Frist bereits abgelaufen. Unternimmt ein Waldbesitzer nichts, muss er damit rechnen, dass die Behörden Fremdfirmen beauftragen.
Grund für den Druck ist der Borkenkäfer. Denn bereits einige warme Tage reichen aus, um diesem Schädling optimale Bedingungen für eine massenhafte Vermehrung zu bieten, erläutert Helmar Binder vom Forstamt des Bodenseekreises. „Der Borkenkäfer befällt als erstes trockenes und schlecht versorgtes Holz“, erklärt er. „Er hat ein hohes Vermehrungspotenzial und kann große Schäden anrichten.“Deshalb sei es wichtig, umgestürzte und schief stehende Bäume so bald wie möglich aus dem Wald zu schaffen. Ziel sei es, den Käfern bruttaugliches Material zu entziehen und befallene Bäume rechtzeitig vor Ausflug der Käfer unschädlich zu machen.
Bereits Mitte Februar verschickte das Kreisforstamt ein Schreiben, mit der Aufforderung an alle Privatwaldbesitzer, das Sturmholz aus den Wäldern zu beseitigen. Derzeit achten die Revierförster darauf, ob das Sturmholz aus den Wäldern verschwunden ist, erklärt Binder das weitere Vorgehen: „Sie sprechen die Leute auch an, wenn noch etwas im Argen liegt.“Kommen die Waldbesitzer der Aufforderung nicht nach, bleibt dem Kreisforstamt als letzte Möglichkeit die Beauftragung eines Forstunternehmens. Der Waldbesitzer erhalte in diesem Fall nur noch das Geld, das nach Aufarbeitung und Verkauf des Holzes übrig bleibe.