Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Johannes Treffert verlässt die Seelsorgeeinheit Markdorf
Vikar tritt neue Stelle als Dekanats-Jugendseelsorger in Karlsruhe an
MARKDORF – Noch einen Monat, dann heißt es Abschied nehmen, dann verlässt Vikar Johannes Treffert die Seelsorgeeinheit Markdorf. Am Samstag, 9. Juni, im Vorabendgottesdienst in St. Nikolaus, wird er offiziell verabschiedet. Zwei Tage später tritt er seine neue Aufgabe als Dekanats-Jugend-Seelsorger in Karlsruhe an.
Der Abschied war absehbar, spätestens nach drei Jahren Tätigkeit in einer Gemeinde wird ein Vikar versetzt. Nach bisherigen Informationen von der Erzdiözese Freiburg soll zum Sommer ein neuer Vikar nach Markdorf kommen.
Im Dekanat Karlsruhe wird Johannes Treffert nicht nur für die Jugendarbeit zuständig sein, er wird auch wieder Religions-Unterricht erteilen. Zudem wurde er vor einigen Tagen zum neuen Geistlichen Leiter des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Freiburg gewählt, dem Dachverband der katholischen Jugendverbände, dort ist dann ein weiterer Arbeitsbereich. In Karlsruhe warte eine tolle Aufgabe auf ihn, freut sich Treffert. Er arbeite gern mit Jugendlichen, das neue Arbeitsfeld bedeute auch eine neue Herausforderung. Allerdings gibt es auch eine Einschränkung: „Das Gemeindeleben wird mir aber fehlen, ebenso der kirchliche Jahresablauf.“Auf jeden Fall werde er im Dekanat bei Gottesdiensten aushelfen, schließlich sei er angetreten um Pfarrer zu werden, in einer Gemeinde zu leben und zu arbeiten. Die Jugendarbeit sei ein Zwischenschritt um Erfahrungen zu sammeln und irgendwann sei man auch zu alt dazu.
Bilanz fällt positiv aus
Markdorf sei eine tolle Stelle für ihn als jungen Vikar gewesen, die Menschen seien ihm mit großer Offenheit und Herzlichkeit begegnet, bei diesen Worten strahlt der junge Priester. Ihm sei sehr viel Vertrauen von den Jugendlichen entgegen gebracht worden, es habe sehr offene Gespräche gegeben, über ihre Probleme oder alle Themen des Lebens. Das sei schon mal zu außergewöhnlichen Zeiten oder an unüblichen Orten geschehen. Für ihn sei es wichtig, dass er immer ansprechbar ist. Sehr beeindruckt habe ihn, wie aktiv die Stadt ist, sei es bei kirchlichen oder städtischen Veranstaltungen und Festen, wie viele Menschen sich dabei einbringen, sich engagieren. Ebenso habe er das Leben in den Pfarreien empfunden, viele Menschen engagieren und beteiligen sich am kirchlichen Leben. Bekümmert ist er über den Besuch der Gottesdienste, besonders an den Werktagen. Dies und der Priestermangel werde dazu führen, des es weniger Gottesdienste, besonders Werktags, gebe. Hier seien zukünftig die Gemeindemitglieder deutlich mehr gefragt, sich einzubringen, um Wortgottesdienste zu gestalten. So könnten spezielle Gottesdienste für verschiedene Altersgruppen angeboten und ausprobiert werden.
Die Ökumene ist für ihn selbstverständlich, eigentlich sei es ein Unding, das die Spaltung nicht überwunden wird. Dies sei entgegen dem Willen Jesu, der gesagt hat: „Sie mögen eins sein.“Doch an Umzug und Abschied denkt er noch nicht, nach Pfingsten fährt er mit 35 Jugendlichen aus der Seelsorgeeinheit nach Taizé, da gilt es noch viel vorzubereiten. Und im Sommer geht es mit 90 Markdorfer Minis zum Papst nach Rom, zum internationalen Ministranten-Treffen.