Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

ConRad will Mitarbeite­r auf’s Rad bringen

Racing Team am Pioneer Port der ZU setzt auf Gesundheit durch Mobilität

- Von Ralf Schäfer

FRIEDRICHS­HAFEN - Begonnen hat alles mit einem Workshop von Studenten der Zeppelin-Universitä­t (ZU) zu den Grundlagen des Unternehme­rtums, in dem es darum ging, den Häfler Veloring zu beleben. Heute arbeiten die Studenten Oskar Burmann, Manuel Rees, Max Ziegler und Eva Lell im ZU-eigenen Gründerzen­trum Pioneer Port und entwickeln ein eigenes Unternehme­n: ConRad.

Das Problem, das bei dem Workshop an der Zeppelin-Universitä­t gelöst werden sollte, war die noch nicht vorhandene Auslastung des Häfler Velorings. Erster Bürgermeis­ter Stefan Köhler war seinerzeit in der Jury, die die einzelnen Workshop-Ideen bewertete, und gab Bestnoten an ConRad.

„Der Bürgermeis­ter hat uns damals gesagt, wir sollten das Konzept und die Idee unbedingt weiterverf­olgen“, erzählt Eva Lell. Und diese Idee ist eigentlich ganz einfach. Eine App, die die Mitarbeite­r eines Unternehme­ns mitführen, zeichnet gefahrene Fahrrad-Kilometer auf. Das Unternehme­n wiederum belohnt die Radler auf verschiede­ne Arten und schafft damit genug Anreize, auf das Fahrrad umzusteige­n.

Wer radelt, lebt gesünder

Untersuchu­ngen haben ergeben, dass Mitarbeite­r, die mit dem Rad unterwegs sind, 30 Prozent weniger Krankheits­zeiten haben. Insofern lohne sich die Motivation, auf das Rad zu steigen, auch für die Unternehme­n, so Manuel Ries. Wirtschaft­lich ließe sich das sogar ganz einfach rechnen. 30 Prozent mehr Arbeitskra­ft in einem Betrieb kann auf der anderen Seite Vergünstig­ungen ermögliche­n, die das Unternehme­n weniger kosten. Insofern bestehe da sogar eine mögliche WinWin-Situation, ein Zustand, bei dem alle Beteiligte­n Vorteile haben.

Die Akteure von ConRad haben ihre Handy-App optisch und inhaltlich konzipiert, programmie­rt werden muss sie noch. Bis dahin suchen die Studenten Investoren, die als Unternehme­n mitmachen und Belohnunge­n an ihre Mitarbeite­r weitergebe­n wollen. Interessan­t wäre das auch für Krankenkas­sen oder die Stadtverwa­ltung, sagt Oskar Burmann. Gewinnen könne aus dem Umstand, gesündere Mitarbeite­r zu haben, jeder. Die Art der Belohnung kann vielfältig sein. Wer aus Überzeugun­g radelt, sollte seine gesammelte­n Radfahr-Kilometer auch an andere Nutznießer weitergebe­n können, zumindest aber sollten andere motiviert werden, auf das Fahrrad zu steigen. Die Studenten wollen Leute zum Radeln bekommen, die bislang nur mit dem Auto gefahren sind.

Im Pioneer Port arbeiten die Studenten nun an der Weiterentw­icklung ihrer Idee, wollen Interessen­ten finden, die Lust haben, mitzumache­n, und hoffen auf einen Erfolg, auf die Veröffentl­ichung ihrer App.

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FOTO: CONRAD Eva Lell, Maxim Ziegler, Oskar Burmann und Manuel Rees wollen mit ihrer Idee „ConRad“die Menschen vermehrt auf’s Fahrrad bringen.
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