Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Sein Heimathafen ist die Kitzenwiese
Steffen Haller ist General Manager bei der Kreuzfahrtflotte Aida.
FRIEDRICHSHAFEN - Daheim fühlt sich Steffen Haller in der Kitzenwiese. Hier hat er seine Familie, hier kommt er zur Ruhe. Zu Hause ist der Häfler aber auf der ganzen Welt. Vor einigen Wochen ist er von einem ganz besonderen, sogar für ihn bisher einmaligen Abenteuer zurückgekehrt.
Als General Manager der Aida Kreuzfahrtflotte war der 46-Jährige mit der Aidacara auf einer echten Weltreise. Sie führte 1100 Gäste und 400 Besatzungsmitglieder in 116 Tagen zu 41 Häfen in 23 Ländern auf fünf Kontinenten. „Wirklich ein unglaubliches Erlebnis mit unvergesslichen Highlights. Die Osterinseln waren zum Beispiel immer schon auf meinem Wunschzettel“, kommt Steffen Haller ins Schwärmen. „Auch die Einfahrt in den Hafen von Sydney – vorbei an der berühmten Oper - am frühen Morgen war ein absoluter Traum. Das sind Momente, die man eben nur auf Schiffsreisen erleben kann.“
Von Hamburg einmal um die Welt
Mit Start in Hamburg ging es für die Aidacara über den Atlantik, dann wurde Kurs auf Südamerika genommen. Rio, Montevideo, Buenos Aires und Ushuaia in Feuerland waren hier nur einige Stationen. Die weitere Reise führte auch nach Tahiti, Moorea und Bora Bora im Südseeparadies Französisch-Polynesien. Viele Sta- tionen wie das Great Barrier Reef, Bali, Singapur, die Malediven, natürlich auch Kapstadt, ließen die Herzen von Passagieren und Mannschaft höherschlagen.
Also immerwährender Urlaub auch für Steffen Haller? Nein, auch wenn er allein durch sein immer freundliches Auftreten kollektiv gute Laune verbreitet. Sein Arbeitstag beginnt in der Regel um 7.30 Uhr mit dem Rundgang im Hotelbereich und endet nach der abendlichen Show und den Events in den Bars oder auf dem Pooldeck nicht vor 23.30 Uhr. Sieben Tage in der Woche sind gefüllt mit Meetings, es muss geplant und organisiert werden. Als General Manager ist er direkt dem Kapitän unterstellt und leitet den operativen Ablauf im gesamten Servicebereich. „Mit meinen Fachbereichsleitern geht es für mich darum, jeden Tag aufs Neue ein unvergessliches Urlaubserlebnis für unsere Gäste zu planen und zu gestalten“, sagt Steffen Haller. „Ob Entertainment an Bord in den verschiedensten öffentlichen Bereichen, das kulinarische Angebot, die zahlreichen Wellness- und Spa-Möglichkeiten, die Shoppingwelt, der Fitnessbereich und die vielen Landausflüge, bei mir kommen viele Abteilungen zusammen, die miteinander harmonieren müssen und aufeinander abgestimmt werden.“Ob er seinen Traumberuf gefunden hat? Eine fast unnötige Frage angesichts der strahlenden Augen eines Mannes, der davon erzählt, dass es nichts Schöneres gebe, als auf offenem Meer eine Nacht unterm Ster- nenhimmel zu verbringen. Dass sein Beruf nie langweilig wird und jeden Tag mit neuen Herausforderungen verbunden ist, das glaubt man ihm gerne.
Der See macht glücklich
„Mir gefällt das Leben auf der Überholspur, ich genieße es aber auch, an den Bodensee zurückzukehren“, sagt der Weltenbummler. „Auch wenn ich viel unterwegs bin, so habe ich doch meinen Freundeskreis über all die Jahre aufrechterhalten können. Zurück zu seinen Wurzeln zu kommen, als wäre man nie weg gewesen, das ist einfach klasse.“Seine Eltern wohnen heute noch in der Kitzenwiese. Warum er sich dort genauso wohl fühlt wie in der weiten Welt, das habe aber auch noch andere Gründe. „Ich liebe es einfach, über den See zu schauen. Das macht mich glücklich, dabei kann ich mich entspannen“, sagt Steffen Haller.
Der wohlverdiente Heimaturlaub ist mittlerweile allerdings schon wieder vorbei. In den kommenden Monaten geht es für ihn im wöchentlichen Rhythmus zu westeuropäischen Metropolen wie Hamburg, London, Paris, Brüssel oder Rotterdam. Diesmal an Bord der Aidaperla – dem neuesten Kreuzfahrtschiff von Aida Cruises, das im vergangenen Jahr in Dienst gestellt wurde und für bis zu 4300 Passagiere ausgelegt ist. Wieder eine neue berufliche Herausforderung, auf die sich General Manager Steffen Haller freut.