Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Die Zeit der Vakanz beginnt bald
Robert Müller, Pfarrer von Oberteuringen, Ailingen und Ettenkirch, wird in den Ruhestand verabschiedet
OBERTEURINGEN - Abschied nehmen heißt es in den Gemeinden der Seelsorgeeinheit Oberteuringen-Ailingen-Ettenkirch. Zu Beginn des kommenden Schuljahrs tritt Pfarrer Robert Müller seinen Ruhestand an. Verabschiedet wird er in seinen Gemeinden bereits Ende Juli, zeitgleich mit der langjährigen Gemeindereferentin Sabine Wetzel.
Wie lange die Zeit der Vakanz dauern wird, ist aus jetziger Sicht noch nicht zu sagen. „Wir hoffen, dass die Stelle in einer relativ überschaubaren Seelsorgeeinheit am Bodensee für potenzielle Bewerber relativ interessant ist und vielleicht nächstes Jahr schon wieder besetzt werden kann“, sagt der derzeit noch amtierende Dekan Reinhard Hangst auf Nachfrage. Bis dahin werde die Administration von den Pfarrern Rudolf Bauer (Seelsorgeeinheit Guter Hirte/St. Maria Jettenhausen/St. Nikolaus Berg) und Michael Benner (Seelsorgeeinheit St. Magnus Fischbach/ St. Peter und Paul Schnetzenhausen) übernommen.
Geboren wurde Robert Müller 1949 in Schlier bei Ravensburg. Sein Theologiestudium absolvierte er in Tübingen und Freiburg. Primiz durfte er am Ostermontag 1978 feiern. Seine Vikariatsjahre verbrachte er in Ulm und in Kirchheim/Teck. Er war Pfarrer in Böblingen, leitete das diözesane Kolleg St. Josef in Ehingen, war Priester bei den Franziskanerinnen im Kloster Sießen und zwischendurch auch zwei Jahre für den Dienst in der Priestergemeinschaft Schönstatt freigestellt.
Seit 2008 in Oberteuringen
2008 zog es ihn in die St. Martinus Gemeinde nach Oberteuringen. Nach Antritt des Ruhestands von Pfarrer Manfred Schlichte übernahm er 2011 als Leiter der Seelsorgeein- heit auch den Dienst in der Ailinger St. Johannes Baptist Gemeinde und der Gemeinde St. Petrus und Paulus in Ettenkirch.
„Ich bin glücklich, es waren gute Jahre, ich würde es wieder gleich machen“, sagt Pfarrer Müller dankbar. Die mehrfache Herausforderung des Perspektivenwechsels habe er bewusst gewählt. Bei seinem Beginn in Oberteuringen habe er an das Wirken seines Vorgängers Pfarrer Robert Seeger anknüpfen können, so Müller. Zu den äußerlich wahrnehmbaren Höhepunkten der vergangenen zehn Jahre gehörten für ihn sicherlich die Sanierung der Ettenkircher Pfarrkirche, die neue Orgel in Ailingen und natürlich auch das 500jährige Jubiläum der Kirchweihe in Oberteuringen im vergangenen Jahr. „Mir war es immer wichtig, nicht um den eigenen Kirchturm zu kreisen, sondern nach offenen Türen zu schauen und Neues zu erschließen“, sagt Müller rückblickend. Dankbar sei er für die hauptamtliche Leistung in seinem Pastoralteam, natürlich auch für die zahlreichen ehrenamtlichen Kräfte, ohne die vieles nicht möglich gewesen wäre. Nicht zuletzt: „In all den Jahren habe ich die Nähe des Sees und den damit verbundenen Weitblick immer als großes Geschenk angesehen“, sagt Pfarrer Müller. „Ich bin Seelsorger und ich bleibe es – wenn auch unter neuen Vorzeichen“, betont Robert Müller angesichts des kommenden neu- en Lebensabschnitts. Wohin die Reise für ihn geht, das kann er noch nicht sagen. Zunächst will er sich eine Sabbat-Zeit gönnen. „Ich lasse mich als Pilger vom Heiligen Geist leiten“, meint er.
Pfarrer Robert Müller wird am Sonntag, 29. Juli um 9.30 Uhr beim Gottesdienst in der Ailinger Pfarrkirche St. Johannes Baptist verabschiedet.