Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Leon Schmid spielt sich ganz nach vorne
Ahausener Gymnasiast wird Bundessieger bei „Jugend musiziert“
AHAUSEN - Das monatelange Üben hat sich gelohnt: Leon Schmid ist Bundessieger bei „Jugend musiziert“geworden. Mit seiner Tuba erreichte der Gymnasiast 24 Punkte und damit die höchste Punktzahl in seiner Altersklasse. Leon Schmid wurde von Andrea Kahlo-Ringendahl am Klavier begleitet. Insgesamt nahmen in der vergangenen Woche rund 2 600 Kinder und Jugendliche am Bundeswettbewerb in Lübeck teil. Alle drei Jahre gibt es die Einzelwettbewerbe im Bereich Blasinstrumente.
Der Gymnasiast am Bildungszentrum Markdorf erreichte bereits im Regionalwettbewerb mit 25 Punkten die Höchstzahl und qualifizierte sich damit für den Landeswettbewerb, bei dem er ebenfalls diese Punktzahl erreichte. Damit war das Ticket für den Bundeswettbewerb in Lübeck gelöst. Mit der „Sonate B-Dur“von Henry Eccles, dem „Nocturno“von Franz Strauss und dem „Beelzebub“von Andrea Catozzi trat er an und überzeugte die international besetzte fünfköpfige Fachjury in Lübeck.
Die Musik wurde dem 16-Jährigen bereits in die Wiege gelegt. In den Familien von Vater Martin, der als Dirigent in der Region bekannt ist, und Mutter Elli spielt die Musik eine wichtige Rolle. So startete Leon mit der Blockflöte seine Musikerkarriere, danach wechselte er, wegen der Größe, zum Euphonium, wenig später dann zur B-Tuba, vor knapp einem Jahr wechselte er dann, schon mit Blick auf den Bundeswettbewerb, zur F-Tuba.
Rund sieben Jahre nahm er Unterricht in der Musikschule der Raumschaft Markdorf bei Harald Schele. Vor zwei Jahren wechselte er dann zu Fabian Zürn nach Oberteuringen. In den ersten Jahren habe er viel geübt, fast täglich, zwischendurch gab es mal einen Durchhänger, gesteht Leon, aber zur Vorbereitung auf den Wettbewerb war wieder tägliches Üben angesagt.
Auch im Musikverein Ahausen aktiv
Seit Jahren ist er ein wichtiger Teil der Gemeinschaftsjugendkapelle Markdorf-Riedheim-Ittendorf-Bermatingen-Ahausen (GJK), dies ist ganz praktisch, da sein Vater die Kapelle dirigiert. Inzwischen spielt er ebenfalls beim Musikverein Ahausen. Regelmäßiger Probenbesuch wird von beiden Kapellen erwartet. Hinzu kommt, das er gelegentlich bei der Knabenmusik Meersburg und bei der Stadtkapelle Markdorf aushilft, wenn ein Tubist fehlt, dann muss er auch dort an den Proben teilnehmen. Das alles bedeutet, dass Mama als Taxi-Service zur Verfügung steht, der Papa darf dafür die Teilnahme an den Wettbewerben finanzieren.
Trotz der vielen Proben: nervös sei Leon Schmid schon vor dem Auftritt bei einem Wettbewerb gewesen, erzählt Leon. „Mir ist es am liebsten, wenn ich vorher meine Ruhe habe, keiner was sagt und ich mich konzentrieren kann.“Doch das klappt nicht immer, vor dem Auftritt beim Landeswettbewerb, platzte die Hosennaht und Mama musste schnell nähen.
Nach dem Abi wolle er BWL studieren, antwortet Leon Schmid auf die entsprechende Frage. Dafür hat Vater Martin Schmid sogar Verständnis. „Mit Musik Geld verdienen wird immer schwieriger“, so seine Erfahrung. Aber vielleicht wird er mal Dirigent, wie sei Vater, das kann sich Leon vorstellen.