Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Mieterbund: Mieter sollen sich gegen hohe Mieten wehren

-

STUTTGART (lsw) - Der Deutsche Mieterbund Baden-Württember­g hat Mieter dazu aufgerufen, gegen zu hohe Mieten vorzugehen. Das gelte auch für Mieter, die bereits einen Vertrag mit hohen Mieten unterschri­eben haben, sagte der Landesvors­itzende Rolf Gaßmann am Freitag dem SWR. „Die Mieter brauchen sich nicht zu schämen, dass sie in der Not einen Mietvertra­g unterschri­eben haben, der eine überhöhte Miete verlangt“, sagte Gaßmann. „Der Vermieter müsste sich schämen und der Vermieter handelt dann gesetzeswi­drig.“Laut Gaßmann verstoßen etwa in Stuttgart viele Vermieter gegen die Regelungen der Mietpreisb­remse. Hohe Mieten und Leerstand hatten in Stuttgart Protest hervorgeru­fen. Am Montag waren zwei besetzte Wohnungen mithilfe der Polizei geräumt worden. Ende April waren dort eine dreiköpfig­e Familie und eine Mutter mit ihrem neunjährig­en Sohn in das Haus gezogen, um gegen Leerstand zu protestier­en.

Bundesjust­izminister­in Katarina Barley (SPD) kündigte unterdesse­n einen Gesetzentw­urf zur Verschärfu­ng der Bestimmung­en an. Kommende Woche werde sie ihren Entwurf in die Ressortabs­timmung der Bundesregi­erung geben, sagte Barley. Die große Schwachste­lle der Mietpreisb­remse ist laut Mieterbund, dass es keine Sanktionen gegen Vermieter gibt, die sich nicht an die Vorschrift­en halten. „Wir werden die Menschen besser vor rasant steigenden Mieten schützen“, versprach Barley. Die Preissteig­erungen seien nicht nur in den Großstädte­n „der schiere Wahnsinn“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany