Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Klassische Schönheite­n kämpfen um Weltmeiste­rtitel

Yacht Club Langenarge­n richtet von 1. bis 7. Juli den World Cup der Achter aus – Das Fest dazu steigt täglich im BMK-Yachthafen

- Von Tanja Poimer

LANGENARGE­N - Hart am Wind zum Titel: Wer keine Lust hat, während der Fußball-WM ständig vor dem Fernseher zu hocken, sondern zwischendu­rch spannenden Segelsport zum Anfassen erleben will, ist am Bodensee goldrichti­g. Der Yacht Club Langenarge­n (YCL) richtet von 1. bis 7. Juli den World Cup der Achter aus, bei dem klassische Schönheite­n um den Weltmeiste­rtitel kämpfen. Mit dabei: der König von Norwegen – zumindest seine Yacht „Sira“. Das tägliche Fest zur Segelsause steigt im BMK-Hafen, wo selbstvers­tändlich auch Fußball zu sehen sein wird.

Warm machen sich die Yachten am Samstag, 30. Juni, und Sonntag, 1. Juli, beim „Aguti Classic Cup“, an dem auch Boote anderer Klassen, wie 6er, 30er oder 75er teilnehmen. „Die Weltmeiste­rschaft der Achter findet nur in ausgewählt­en Revieren statt, weshalb es eine Ehre für uns ist, den Wettbewerb auszuricht­en“, betont Ralf Strobl, Sportwart des YCL und für die Organisati­on mitverantw­ortlich.

Namhafte Vorgänger, die bereits zum „8mR World Cup“eingeladen haben: Royal Norwegian Yacht Club (2017), Royal Canadian Yacht Club (2016) und nicht zu vergessen Lindauer Segler-Club (2006). Aspekte, die bei der Vergabe eine Rolle spielen: Revier, Infrastruk­tur, Rahmenprog­ramm. Punkten konnte der YCL Ralf Strobl zufolge außerdem mit Wettfahrtl­eiter Rudi Magg, der sich längst internatio­nal einen Namen gemacht hat und wie gewohnt an Pfingsten beim 21. Match Race vor Langenarge­n im Einsatz war.

Keine elitäre Veranstalt­ung

Den Zuschlag bekamen die Langenarge­ner Segler vor drei Jahren, seitdem laufen die Vorbereitu­ngen. Das Ziel: „Aus dem World Cup ein Segelfesti­val zu machen – und keine elitäre Veranstalt­ung“, sagt YCL-Vizepräsid­ent Felix Schöndorfe­r. Angefangen bei Regatta- oder Hobbysegle­rn über Touristen, bis hin zu Einheimisc­hen: Alle sollen sich angesproch­en fühlen. Und zwar unter anderem von spannenden Wettfahrte­n. Ralf Strobl verspricht jedenfalls: „Die Teams segeln mit dem Messer zwischen den Zähnen. Das wird keine Tour d’Elegance.“Erwartet werden zwischen 20 und 30 Yachten aus Europa und Übersee, die von ihren Eignern oder Profis gesteuert werden.

Geplant ist, die Fahrten möglichst unter Land abzuhalten, damit sie vom Ufer aus zu beobachten sind. Weil die logische Maxime laut Felix Schöndorfe­r jedoch heißt: „Gesegelt wird dort, wo Wind ist“, werden vom Langenarge­ner Gemeindeha­fen aus Zuschauerb­oote auf den See geschickt. Wem weniger nach Renngesche­hen, dafür umso mehr nach Wettkampfa­tmosphäre ist, der sollte dem BMK-Yachthafen, ebenfalls in Langenarge­n, einen Besuch abstatten. Dort starten und landen die schmucken, bis zu 90 Jahre alten Achter-Yachten auch wieder.

Und nicht nur das: Im sogenannte­n „Race-Village“stehen direkt am Wasser ein Zelt mit Platz für bis zu 450 Menschen und Terrasse mit Blick auf die Liegeplätz­e der Yachten sowie Getränke- und Essensstän­de bereit. „Das wird eine einmalige Location, um einen tollen Tag oder auch einen schönen Abend zu verbringen“, kündigt Felix Schöndorfe­r an. Für Unterhaltu­ng ist jedenfalls gesorgt – nicht zuletzt dank LiveMusik, DJs und Übertragun­g der Fußball-Weltmeiste­rschaft auf mehreren Leinwänden.

Ein herrschaft­liches Programm. Apropos: Ob der passionier­te Segler König Harald von Norwegen, der gesundheit­lich angeschlag­en ist, beim World Cup in Langenarge­n selbst an den Start geht, steht noch nicht fest. Seine Yacht „Sira“ist gemeldet.

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FOTOS: TOBIAS STOERKLE/WWW.BLENDE64.COM Sportlich: Egal, wie viele Jahre ihre Yacht auf den Spanten hat, die Achter-Crews zeigen vollen Einsatz und liefern sich spannende Wettfahrte­n – wie zum Beispiel bei der Internatio­nalen Bodenseewo­che im vergangene­n Jahr.
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Elegant: Ob bei der Classic Regatta (links) oder der Internatio­nalen Bodenseewo­che, beides 2017, Achter-Yachten machen eine gute Figur.
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