Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Spielvereinigung macht das Rennen
Fußball-Kreisliga A2: Lindauer stehen in der Relegation – Kein direkter Absteiger
LINDAU/FRIEDRICHSHAFEN - Die Spielvereinigung Lindau ist die beste Rückrundenmannschaft der Fußball-Kreisliga A2 und spielt um den Aufstieg in die Bezirksliga. Nicht viel schlechter war der TSV Neukirch. Was wäre gewesen, wenn die Saison noch ein paar Wochen gedauert hätte? Neukirch hätte Meister Brochenzell und Vizemeister Lindau durchaus gefährlich werden können. Am Ende war es für den scheidenden Trainer Bruno Müller (wechselt zum FC Leutkirch) der vierte Platz.
Meister und Aufsteiger VfL Brochenzell stand ab dem vierten Spieltag auf dem ersten Platz. Die Mannschaft des Trainerduos Rolf Weiland und Ralf Bühler dominierte die Spielzeit 2017/2018. Was jedoch auffallend war, war die Tatsache, dass der Meister viele Spiele sehr knapp gewann. „Wir hatten in einer homogenen Mannschaft immer einen Spieler, der am Ende den Unterschied ausmachte“, sagt Weiland. Brochenzell verlor in der gesamten Saison nur eine Partie (1:2 bei der VfB U23).
Vizemeister Lindau hatte eher eine durchwachsene Saison. Nach gutem Start belegte die Mannschaft zwischenzeitlich den achten Platz. Ab dem 15. Spieltag ging es langsam wieder nach oben. „Wir haben von den letzten fünf Spielen vier gewonnen und stehen verdient auf Platz zwei“, sagte SpVgg-Trainer Karsten Krannich nach dem 2:1-Sieg am letzten Spieltag bei der VfB U23.
Der SV Achberg als Dritter und Neukirch als Vierter haben eine gute Saison gespielt, auch wenn für Achberg („Für mich ist Achberg die spielstärkste Mannschaft“, sagt FCTrainer Damir Alihodzic) mehr drin gewesen wäre.
In der Rückrunde gab es gegen die SGM Hege (0:1) , Schlachters (2:3) und die SGM Fischbach-Schnetezhausen (2:4) schmerzliche Niederlagen. „Wir hatten zu viele englische Wochen, kaum Erholung und zu viele Verletzte und keinen üppigen Kader. Die Niederlagen sind schmerzhaft, aber auch nachvollziehbar“, betonte Michael Riechel. Sehr zufrieden ist der Trainer des SVA trotzdem – hat doch seine Mannschaft den Vorjahresplatz in der Endabrechnung bestätigen können. Zumal Riechel, der erst vor einem Jahr beim SV Achberg anheuerte, eine Handvoll neuer Spieler in den Kader einbauen musste.
Die Neukircher zeigten in den vergangenen Wochen, was positiv passieren kann, wenn es um nichts mehr geht. Anstatt die Spiele nur mit halber Kraft anzugehen, zeigte das Team guten Offensivfußball und gewann zuletzt sechs Spiele in Folge bei einem Torverhältnis von 27:12. Der Höhepunkt dieser Serie war wohl das 9:0 gegen Eriskirch – einer Mannschaft, die sonst nicht allzuviel zulässt.
Der SC fällt auseinander
Im Kampf um den Abstieg war von Beginn an klar, dass der Aufsteiger SC Friedrichshafen es schwer haben würde, die Klasse zu halten. Am Ende zerfiel die Mannschaft in seine Einzelteile. Drei Siege, zwei Unentschieden, 21 Niederlagen, ein Torverhältnis von 17:98 bedeuteten den letzten Platz. Und der langjährige Trainer Hakan Sumnulu nahm kurz vor Saisonschluss auch noch seinen Hut.
Im Abstiegskampf dabei waren auch der SV Oberteuringen und der FC Friedrichshafen. Nach dem Trainerwechsel beim SVO (Michael Krause kam nach Winterpause für Furat Yenidogan) hatte die Mannschaft eine gute Vorbereitung, gab allerdings gleich zu Beginn der Rückrunde zwei mögliche Siege aus der Hand. Beim 2:2 gegen den FC Dostluk und dem 2:3 gegen Brochenzell führte das Team jeweils mit 2:0. „Diese beiden Spiele und die Verletzungen danach haben die Mannschaft aus dem Tritt gebracht“, meinte Krause.
Auch der FC Friedrichshafen tat sich sehr schwer, machte zwar aus einem 0:3 in Achberg noch ein 3:3. Doch überwiegten die positiven Momente bei den Häflern nicht, sodass die Mannschaft von FC-Spielertrainer Damir Alihodzic sich nie von hinten verabschieden konnte.
Dostluk, Schlachters, Hege/Nonnehorn/Bodolz, Ailingen, Fischbach-Schnetzenhausen und Eriskirch spielten eher eine durchwachsene Saison mit Höhen und Tiefen. Neuling TSG Ailingen zeigte jedoch eine solide Leistung, war nie gefährdet. In der neuen Saison wird die noch junge Mannschaft von Trainer Steve Reger sich wohl eher nach oben bewegen. Die Mannschaft ist gewachsen und es kommen viele gute Spieler aus der A-Jugend in die erste Mannschaft.
Wenige Trainerentlassungen
Nur wenige Mannschaften haben in der abgelaufenen Spielzeit 2017/2018 ihre Trainer gewechselt, das ist ein gutes Zeichen. Der Häfler SC, Oberteuringen, Schlachters und die SpVgg Lindau wechselten ihre Übungsleiter durch. Sportlich profitieren konnten davon jedoch nur Oberteuringen und Lindau.