Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
„Der Weg ist weit, um Meister zu werden“
VfB-Abteilungsleiter Dalibor Buspanovic erklärt die neuen Ziele des Fußball-Landesligisten
FRIEDRICHSHAFEN - Mit einem 2:2 gegen Ochsenhausen und Platz vier verabschieden sich die Landesligafußballer des VfB Friedrichshafen in die Sommerpause. Um nächste Saison vielleicht noch ein wenig erfolgreicher zu sein, will der VfB die Mannschaft weitgehend zusammenhalten und sie mit vier hochkarätigen Zugängen verstärken. Der spektakulärste Wechsel: Offensivspieler Harun Toprak (30), Bruder des BVBVerteidigers und türkischen Nationalspielers Ömer Toprak wechselt vom Oberligisten FV Ravensburg für ein Jahr zum VfB. Giuseppe Torremante sprach mit VfB-Abteilungsleiter Dalibor Buspanovic.
Herr Buspanovic, zum Ende ein eher müdes 2:2 gegen Ochsenhausen und Platz vier in der Tabelle. Wie fällt Ihre Saisonbilanz aus?
Das 2:2 war sicherlich nichts für Fußballfeinschmecker. Vor allem in der ersten Halbzeit hat die Mannschaft mit wenig Biss gespielt. Trotzdem ist die Bilanz gut. Die jungen Spieler haben sich weiter entwickelt und sind auch in ihren Leistungen gefestigter. Alle haben einen Schritt nach vorne gemacht und keinen zurück. Das ist, was zählt. Und wir haben deutlich mehr Auswärtsspiele gewonnen.
Was hat Ihnen in der abgelaufenen Spielzeit nicht so gut gefallen?
Es gab einige Spiele, die ziemlich unterirdisch waren. Vor allem Spiele gegen Mannschaften, die um den Klassenerhalt kämpfen, waren nicht zufriedenstellend. Da haben wir sehr viele Punkte liegen lassen, sonst wäre eine bessere Platzierung durchaus möglich gewesen.
Was ist das Problem des VfB mit vermeintlich schwächeren Mannschaften?
Das ist nicht erst seit dieser Saison so. Wir hatten in den vergangenen Jahren schon immer Probleme mit diesen Mannschaften. Spielerisch sind wir deutlich stärker, aber wir hemmen uns selbst. Vor der Partie denken sich die Spieler, heute klappt es, wir überrennen den Gegner. Dann fangen sie motiviert an und der erste Fehlpass bringt alle ins Grübeln. Dabei zieht sich das durch die gesamte Mannschaft. Wir tun uns sehr schwer, aber in der neuen Spielzeit sollten wir auch diesen Problem in den Griff bekommen.
In der neuen Saison bleibt die Mannschaft zusammen, es gibt keinen Abgang, aber vier starke Neuzugänge. Ist der Aufstieg das Ziel?
Wenn wir am Ende ganz oben stehen, dann nehmen wir das mit. Der Weg ist weit und um Meister zu werden, brauchst Du auch viel Glück. Es ist ein gutes Zeichen, dass die Mannschaft zusammenbleibt und wir uns verstärken konnten. Vom SV Kressbronn kehrt Marko Föger zurück. Marian Pfluger wechselt vom FV Ravensburg II zu uns. Misel Saric kommt aus Österreich zu uns und am Mittwoch haben wir alles klar gemacht mit Harun Toprak vom FV Ravensburg. Saric und Toprak bleiben aber nur für ein Jahr. Misel Saric will danach als Spielertrainer arbeiten, Dalibor Buspanovic zieht ein positive Bilanz. Harun Toprak hat andere Pläne.
Daniel Di Leo ist neuer Spielertrainer. Ihm zur Seite steht Giovanni Rizzo. Finden Sie die Entscheidung heute immer noch richtig?
Ja. Daniel Di Leo bringt sehr viel Erfahrung mit und wird durch Ralf Heimgartner unterstützt. Mit der Verpflichtung von Misel Saric und Harun Toprak haben wir zwei weitere Spieler mit großer Erfahrung geholt. Ich denke, dass Daniel mit allen kommunizieren kann und offen ist, Dinge klar anzusprechen. Ich bin sehr optimistisch, dass das Konstrukt funtioniert.
Die Anzeigetafel funktioniert im Zeppelinstadion seit Langem nicht mehr. Was ist der Grund?
Seit September vergangenen Jahres haben wir einen technischen Defekt, der uns etwa 10 000 Euro kostet. Wir hatten damals diese Summe nicht in unserem Etat budgetiert und deshalb haben wir auch bislang nichts gemacht. Die Anzeigetafel wird in den nächsten Wochen repariert und funktioniert dann wieder.