Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Experten informieren über Organspende
Ärzte diskutieren am 13. Juni das Thema bei „Medizin am Gleis“
MECKENBEUREN (sz) - „Vom Spender zum Empfänger – Wichtiges zum Thema Organtransplantation“ist der Titel des nächsten Vortrags in der Reihe „Medizin am Gleis“im Kulturschuppen am Bahnhof Meckenbeuren am morgigen Mittwoch, 13. Juni, um 19 Uhr. Dieses Mal sprechen gleich drei Referenten des Medizin Campus Bodensee über das komplexe Thema.
„Wichtig ist uns, dass sich die Menschen mit dem Thema Organspende persönlich auseinandersetzen, sich eine Meinung bilden und uns ihre Frage stellen“, wird Dr. Maike Leube, Transplantationsbeauftragte des Klinikums Friedrichshafen, Notärztin und Fachärztin für Anästhesie, in einer Ankündigung zitiert.
Obwohl im Jahr 2017 pro Spender durchschnittlich 3,3 Organe entnommen und transplantiert wurden, zieht die Deutsche Stiftung Organtransplantation eine ernüchternde Bilanz: Seit dem Jahr 2012 ging trotz aller Aufklärungsbemühungen und politischer Unterstützung die Zahl der Spender weiter zurück: 2012 wurden in Deutschland 1046-mal Organtransplantationen registriert (ohne Lebendspenden), 2017 lag diese Zahl bei 797. Rund 10 000 Menschen warten in Deutschland auf ein Spenderorgan.
Dr. Detlev Jäger, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und Vorsitzender des Ethikkomitees des Klinikums, wird sich in seinem Vortrag mit den Voraussetzungen für und den Begleitumständen bei einer Organspende befassen. Im Zentrum des Vortrags von Maike Leube stehen die Abläufe in einer Klinik und das viel diskutierte Thema „Hirntod“. Eine Organspende nach dem Tod ist nur dann möglich, wenn bei der verstorbenen Person der unumkehrbare Ausfall der gesamten Hirnfunktionen festgestellt wurde. Der dritte Referent, Alexander Kempf, Facharzt für Anästhesie und DOS-Koordinator, wird von den Zahlen in Deutschland, Wartelisten und Wichtigkeit von Organspenden berichten.