Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Von Deutschland nach Afrika
Chor Klangvoll singt in der Kirche St. Vitus in Fischbach internationale Werke
FRIEDRICHSHAFEN - Der Chor Klangvoll hat am Sonntagabend zum Gospelkonzert in die Kirche St. Vitus in Fischbach eingeladen. Das Konzert bildete den Abschluss des dritten Gospelprojekts des Chores.
Trotz des strahlenden Sonnenscheins platzte die kleine Kirche bei diesem Konzert aus allen Nähten. Ein gutes Omen für den Chor, der zum Liederkranz Ailingen gehört und hier zum ersten Mal auftrat. Zum Anfang traten die Sänger singend durch den Haupteingang und gingen den ganzen Mittelgang hindurch bis zu ihren Plätzen. Dabei mussten sie schon Stimmkraft einsetzten, denn zu Beginn des Liedes unterhielten sich die Zuschauer natürlich noch und mussten erst einmal übertönt werden.
Nach der Begrüßung aller Gäste zeigte der Chor dann, was er in den vergangenen drei Monaten einstudiert hatte. Es war eine breite Mischung von sehr unterschiedlichem Liedgut mit ebenso unterschiedlichen Ursprüngen. Man konnte wohl nur einen Teil davon wirklich als klassische Gospels bezeichnen. Mit afrikanischen, englischsprachigen und deutschen Liedern wurde ein breites Spektrum geboten. Auch von der Stimmung und dem Tempo waren die Stücke sehr unterschiedlich, so dass die Zuhörer eine Menge Abwechslung geboten bekamen. An dem Gospelklassiker „Rock My Soul“durften dann auch die Gäste teilnehmen, denn dieser wurde als Kanon gesungen.
Bei vielen Liedern sang der Chor ganz ohne instrumentale Begleitung, die etwas Unterstützung beim Finden der Melodie hätte liefern können, was die Aufgabe natürlich nicht leichter machte. Insbesondere bei den afrikanischen Stücken. Doch auch hier meisterten die Sänger ihre Aufgaben einwandfrei. Bei den anderen Stücken erhielt der Chor Begleitung am Schlagzeug von Ralf Dangel und am Klavier von Adriana Lang, die auch „Mundwerk“, den zweiten Chor des Liederkranzes Ailingen, leitet.
Für die neue Chorleiterin Susanne Wagner war es das erste Konzert, deswegen hatte sie vor dem Auftritt ein kräftiges Lampenfieber gepackt. Diese Nervosität merkte man ihr im Konzert allerdings nicht an. Sie führte ihre Sänger gekonnt und klar durch das Programm und ließ sich nicht verunsichern. Auch als sie feststellte, dass sie beim Kanon erst einmal vergessen hatte, die Zuhörer in Gruppen einzuteilen blieb sie ruhig und warmherzig und wiederholte das Lied einfach noch einmal. Beim zweiten Versuch klappte dann alles und auch die Gäste sangen äußerst kraftvoll und sicher.
Drei Monate Vorbereitung
Das gesamte Programm dauerte eine Stunde. Drei Monate sind für so ein Projekt kein langer Vorbereitungszeitraum. Um damit auszukommen, sind schon fleißige Proben nötig. Am besten lagen den Sängern naturgemäß die Lieder deutschen Ursprungs. Nicht nur wegen dem Text in der Muttersprache, in dieser Art Musik ist man als Deutscher eben aufgewachsen. Grund zu meckern gab es aber auch bei den afrikanischen und englischsprachigen Gesängen nicht.
Dem Publikum gefiel der Abend so gut, dass es den Chor mit begeistertem Applaus belohnte. Zwei Zugaben waren nötig um die Hörerschaft zufrieden zu stellen. Am Ende dankte auch Pfarrer Benner dem Chor noch von ganzem Herzen. Für ihn war es „eine bewegende Andacht“in der der Dank an Gott fühlbar zum Ausdruck kam. Auch die Chorleiterin war mit ihrem Team voll und ganz zufrieden. Es war offenbar für alle Anwesenden ein sehr gelungenes Konzert.
Das „Gospelchorprojekt“ist immer mit einer Einladung an Außenstehende verbunden, bei diesem Projekt mitzumachen ohne gleich in den Chor eintreten zu müssen. Wem es dann richtig gut gefällt kann das natürlich trotzdem tun. Auch dieses Jahr bekam Klangvoll wieder Zuwachs.