Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Rolls-Royce erlaubt WM gucken, ZF nicht

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FRIEDRICHS­HAFEN (jp) - Mindestens ein Spiel der deutschen Nationalma­nnschaft der diesjährig­en Fußballwel­tmeistersc­haft fällt auf einen Nachmittag unter der Woche (Deutschlan­d – Südkorea, Mittwoch, 27. Juni, 16 Uhr). Die SZ hat bei fünf großen Betrieben nachgefrag­t, ob sie den Beschäftig­ten das Fußballsch­auen während der Arbeitszei­t ermögliche­n. Mitarbeite­r von Rolls-Royce Power Systems und dem Klinikum dürfen bedingt Fußball schauen, bei ZF, dem Flughafen und der Polizei geht die Arbeit dem Fußball vor.

Im Klinikum Friedrichs­hafen sollen die Patienten auf den Fernsehern im Zimmer die Spiele verfolgen können. Dies gibt die Pressespre­cherin Susann Ganzert der SZ bekannt. Auf den Monitoren in den öffentlich­en Räumen, wie Aufenthalt­sräumen und auch in der Cafeteria, sollen die Übertragun­gen laufen. Die Mitarbeite­r haben die Möglichkei­t, die Spiele dort zu verfolgen. Dies müssen die Mitarbeite­r jedoch auf eigene Verantwort­ung machen, da der Ablauf im Krankenhau­s nicht gestört werden solle, sagt Ganzert.

„Rolls Royce Power Systems überträgt für die Mitarbeite­r die Spiele der deutschen Mannschaft in den Kantinen der beiden Werke in Friedrichs­hafen“, sagt der Pressespre­cher Wolfgang Boller. Wenn der Betriebsab­lauf nicht gestört werde, könnten die Mitarbeite­r in Absprache mit ihren Vorgesetzt­en die Spiele verfolgen. Dafür müssten die Mitarbeite­r jedoch ausstempel­n. Fußball spiele jedoch bei der Planung von Produktion­szeiten keine große Rolle. „Der Betrieb macht das Fußballsch­auen möglich, wo es geht“, sagt der Pressespre­cher.

Anders sieht es bei ZF aus. Dort bekommen die Mitarbeite­r keine Möglichkei­t von Betriebsse­ite aus, die Spiele zu verfolgen. Ein Pressespre­cher des Unternehme­ns sagt in einem Telefonat mit der SZ dazu: „Fußball ist eine Privatsach­e.“

Ebenso müssen die Beamten im Schichtdie­nst der Polizei während der Fußballspi­ele arbeiten, für den Tagesdiens­t spiele dies keine Rolle. Das sagt der Pressespre­cher der Polizeidie­nststelle Konstanz Markus Sauter.

Auch beim Flughafen Friedrichs­hafen heißt es vom Pressespre­cher Andreas Humer-Hager: „Arbeit ist Arbeit.“Jedoch sei darüber noch nicht wirklich nachgedach­t worden und die Arbeitszei­t hänge vom Treiben auf der Rollbahn ab.

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