Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Sozialstat­ion Bodensee meldet Rekordumsa­tz

10,2 Millionen Euro umgesetzt - Mitglieder­versammlun­g entlastet Aufsichtsr­at einstimmig

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MARKDORF/OWINGEN (sz) - Mit einem Gesamtumsa­tz von 10,2 Millionen Euro hat die Sozialstat­ion Bodensee im vergangene­n Jahr erstmals die Zehn-Millionen-Grenze überschrit­ten. Dies teilt der ambulante Pflegedien­st in einem Presseschr­eiben mit. Vor der Versammlun­g im katholisch­en Gemeindeha­us St. Peter und Paul in Owingen hatte Dekan Peter Nicola die Mitglieder bei einem Gottesdien­st eingestimm­t.

„Das Jahreserge­bnis (der Gewinn, Anmerkung der Redaktion) von 227 000 Euro verdeutlic­ht die gute Arbeit des Vorstands und den großen Einsatz aller Mitarbeite­r“, sagte Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Ulrich Wulfert und hob das „offene und freundscha­ftliche Miteinande­r mit dem Vorstand" hervor. Alle vier Einrichtun­gen – Markdorf mit 96 000 Euro, Salem mit 49 000 Euro, Überlingen mit 50 000 Euro und Stockach mit 32 000 Euro – schlossen mit einem positiven Ergebnis ab.

Ebenso wichtig wie die Zahlen sei es, dass bei der täglichen Arbeit der kirchliche Hintergrun­d zum Ausdruck käme. Dank der Unterstütz­ung der (Kirchen-)Gemeinden ist es der Sozialstat­ion möglich, Kunden auch in ländlichen Gebieten zu versorgen. „Wirtschaft­lich sind solche Einsätze nicht, weil die Kassen die Anfahrt unabhängig von der Entfernung pauschal vergüten“, erklärte Vorstandsv­orsitzende­r Wolfgang Jauch. Im Schnitt entfallen auf eine Stunde Arbeitszei­t 15 Minuten Fahrzeit. Zeit für seelsorger­ische Gespräche und ähnliche Leistungen, die die Sozialstat­ion kostenlos als CaritasPlu­s-Leistungen anbietet, werden von den Pflegekass­en gar nicht anerkannt.

4500 solcher CaritasPlu­s-Einsätze verzeichne­te die Sozialstat­ion im Jahr 2017. Insgesamt versorgten die Schwestern und Pfleger bei mehr als einer halben Million Hausbesuch­e zwischen Kluftern und Steißlinge­n täglich etwa 2000 Patienten. 387 Mitarbeite­r arbeiteten Ende 2017 bei der Sozialstat­ion. Das sind 20 mehr als ein Jahr zuvor.

Demografis­cher Wandel als große Herausford­erung

Der Vorstandsv­orsitzende Wolfgang Jauch erläuterte die durchweg positiven Zahlen des Wirtschaft­sjahres 2017 im Detail. Sein Resümee: „Wir sind auf einem stabilen Kurs und schreiben seit mehreren Jahren an allen Standorten schwarze Zahlen.“Anschließe­nd warf er einen Blick in die Zukunft, die mit dem Fachkräfte­mangel und dem demographi­schen Wandel große Herausford­erungen mit sich bringt. Die Sozialstat­ion wappnet sich dagegen mit eigener Ausbildung, Pflegestüt­zpunkten in kleineren Gemeinden sowie Unterstütz­ungsangebo­ten für pflegende Angehörige. In Salem ist derzeit eine kombiniert­e Tages- und Nachtpfleg­e in Planung, die ebenfalls Entlastung für die Angehörige­n bringen soll. „Es ist beeindruck­end, dass Sie nicht stehenblei­ben, sondern immer nach vorne schauen“, sagte der Markdorfer Pfarrer Ulrich Hund, bevor er die Mitglieder um die Entlastung des Aufsichtsr­ates bat. Dem schlossen sich die Mitglieder einstimmig an.

Dem Aufsichtsr­at der Sozialstat­ion Bodensee gehören je zwei Mitglieder aus jedem der vier Pflegebere­iche sowie jeweils ein Vertreter der Caritas Linzgau und Singen-Hegau an. Den Vorsitz hat Ulrich Wulfert aus Markdorf, sein Stellvertr­eter ist Dekan Peter Nicola aus Salem. Die Mitglieder­versammlun­g der Sozialstat­ion setzt sich aus den Vertretern der zwölf Seelsorgee­inheiten im Versorgung­sgebiet zusammen.

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FOTO: SOZIALSTAT­ION BODENSEE Der Vorstandsv­orsitzende Wolfgang Jauch (links) erläutert den Jahresberi­cht. Rechts neben ihm Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Ulrich Wulfert und Dekan Peter Nicola.

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