Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Häfler werden zu Lebensrettern
Zur Blutspendeaktion in der Graf-Soden-Gemeinschaftsschule kommen 210 Spender
FRIEDRICHSHAFEN - 210 Spender aller Altersklassen, davon 21 Erstspender, sind zur monatlichen Blutspendenaktion des Deutschen Roten Kreuzes am Freitagnachmittag in die Graf-Soden-Gemeinschaftsschule gekommen.
Alfred Kneer vom DRK Blutspendedienst Baden-Württemberg freute sich über das Engagement der Häfler. „Mit einer Blutspende kann bis zu drei Menschen aus einer lebensbedrohlichen Situation geholfen werden“, erklärte er. Außerdem gebe es immer noch keine Alternative. Der Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Friedrichshafen, Thomas Reiß, lobte die Stadt, die die Räumlichkeiten der Graf-Soden-Schule als Ausweichquartier zur Verfügung gestellt habe. „Normalerweise finden diese Aktionen jeden dritten Freitag im Monat in unserer Geschäftsstelle in der Rotkreuzstraße statt. Aufgrund eines größeren Wasserschadens ist das zurzeit nicht möglich“, erklärte er die Notsituation. Er rechnet damit, frühestens im September wieder zurückkehren zu können, wenn die Reparaturarbeiten abgeschlossen sind.
Für das DRK sind die Räume in der Schule ideal. Das großzügige Erdgeschoss bietet viel Platz für die einzelnen Stationen. „Insgesamt sollte ein Spender eine Stunde Zeit mitbringen“, so Katharina Wielath, ebenfalls vom DRK-Ortsverein. Außerdem empfiehlt sie, ein bis zwei Stunden vor der Blutentnahme zu essen und vor allem genügend zu trinken. Das kann bis kurz vor der Spende geschehen.
Und so läuft es ab: Im Empfangsbereich melden sich die potenziellen Spender an und erhalten einen Fragebogen, in dem es um den allgemeinen Gesundheitszustand und eventuelle Erkrankungen geht. Dieser wird in einer Art Wahlkabine, die in der Aula aufgebaut ist, ausgefüllt. Anschließend geht es weiter zu einem kurzen Vital-Check, wo Temperatur, Blutdruck und Puls gemessen werden. Vier Ärzte überprüfen die Spendentauglichkeit. Selbstverständlich unterliegen die Daten der ärztlichen Schweigepflicht und dem Datenschutz. Wenn alle Werte im Normbereich sind, kann es mit der Blutentnahme losgehen. Ein halber Liter wird abgenommen, das dauert rund zehn Minuten.
Ärzte sind vor Ort
Falls es Probleme mit dem Kreislauf gibt, sind genügend Betreuer und Ärzte anwesend, um Hilfe zu leisten. Anschließend sollte der Spender zehn Minuten liegen bleiben und weitere fünf Minuten sitzen. Zum Schluss kann er sich in der Mensa bei Kaffee und Kuchen oder auch bei Saitenwürstchen und Nudelsalat stärken. Nach einer Blutspende fühlt man sich durchaus befreit, wie der 66-jährige Josef Steidle berichtete. Er muss es wissen, schließlich absolvierte er an diesem Tag seine hundertste Blutspende. „Allerdings ist das von Mensch zu Mensch verschieden“, sagt Alfred Kneer. „Wer sich nicht fit fühlt oder an einem Infekt leidet, sollte die Spende auf einen anderen Termin verschieben“, ergänzt er.
Grundsätzlich kann jeder gesunde Erwachsene von 18 bis 72 Jahren mit einem Mindestgewicht von 50 Kilogramm spenden. Männer dürfen sechsmal jährlich Blut spenden, Frauen nur viermal jährlich.
Weitere Informationen telefonisch unter
080 / 01 19 49 11 oder im Internet unter
gibt es