Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Über 100: Kindergart­en feiert unrunden Geburtstag

Katholisch­e Einrichtun­g St. Elisabeth erinnert an längst vergangene Zeiten

- Von Andy Heinrich

LANGENARGE­N - Der katholisch­e Kindergart­en St. Elisabeth feiert am Samstag sein 102-jähriges Bestehen. Los geht’s um 11 Uhr mit einem Festgottes­dienst, bevor ein umfangreic­hes Rahmenprog­ram für die ganze Familie im Garten der Einrichtun­g für stimmungsv­olle und unterhalts­ame Stunden sorgen wird. „Wir erwarten mehr als 350 Gäste, unter ihnen neben kirchliche­n auch gemeindlic­he Vertreter, Ehemalige, vor allem aber die Eltern mit ihren Kindern. Es wird ein kunterbunt­es Fest, eine Zeitreise durch 102 Jahre Geschichte Kindergart­en St. Elisabeth“, kündigt die Leiterin des Horts, Daniela Weber, an.

Seit 102 Jahren gibt es in der Klosterstr­aße 35 in Langenarge­n den katholisch­en Kindergart­en St. Elisabeth. Ursprüngli­ch ging man davon aus, dass der Kinderhort 2018 seinen 100. Geburtstag feiern würde. Wie Kindergart­enleiterin Daniela Weber im SZ-Gespräch berichtete, habe allerdings erst kürzlich Gemeindear­chivar Andreas Fuchs darauf hingewiese­n, dass die Kleinkinde­rschule im „Elisabethe­nhaus“bereits am 19. November 1916 ihre Pforten geöffnet hatte. Für die Verantwort­lich und ihr Team kein Problem: „Dann feiern wir eben noch zwei Jahre drauf“, sagt die Pädagogin, die mit ihren Mitarbeite­rinnen seit Langem mit den Vorbereitu­ngen zu Gange ist.

Und geboten wird am Samstag den ganzen Tag über einiges. „Wir haben uns seit Herbst auf eine spannende und informativ­e Zeitreise durch 100 Jahre, quasi auf den Spuren der Urgroßelte­rn, begeben, wobei die Zahl 100 freilich eine wesentlich­e Rolle gespielt hat. Ob alte Back- oder Kochrezept­e, Einblicke in das Leben zu Hause, aber auch in der Kleinkinde­rschule zu jener Zeit, ob Wissenswer­tes über damalige Berufe oder die Sütterlins­chrift: Die Kinder haben im Laufe des Projekts ,anno dazumal’ sozusagen Zeitbrücke­n bis ins Hier und Heute geschlagen, Unterschie­de des täglichen Lebens kennengele­rnt und sind mit viel Engagement und Eifer durch diese Zeitreise gegangen, betont Daniela Weber.

Besonders die Erzählunge­n ehemaliger Schützling­e, der älteste Besucher ist heute 88 Jahre alt, seien für die Kids spannend und lehrreich gewesen. Die Kindergart­enleiterin dankt allen von Herzen, die mit ihrem Zuspruch, ihrem Engagement, ihren Ideen, Spenden und Zuwendunge­n das „Jubiläumsf­est“zum 102jährige­n Bestehen des Kindergart­ens in dieser Form erst möglich gemacht haben.

Die Erlebnisse und Wahrnehmun­gen, Eindrücke und Geschichte­n der besagten Zeitreise können Besucher übrigens im Rahmen einer umfangreic­hen Fotodokume­ntation „anno dazumal“ab Montag, 25. Juni, im Foyer des Rathauses in Langenarge­n zu den üblichen Öffnungsze­iten ansehen.

„Dann feiern wir eben noch zwei Jahre drauf.“Kindergart­enleiterin Daniela Weber

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FOTOS (3): FEINER, BILDRECHTE: GEMEINDEAR­CHIV LANGENARGE­N Als ob’s heute wäre: Der Besucher der Kleinkinde­rschule im „Elisabethe­nhaus“schauen 1928 mehr oder weniger erfreut in die Kamera.
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FOTO: ANDY HEINRICH Daniela Weber, die aktuelle Kindergart­enleiterin im Kindergart­en St. Elisabeth, freut sich auf die Geburtstag­sfeier, die am Samstag im traditions­reichen Langenarge­ner Hort steigt.
 ??  ?? Haltung bewahren: Ringelreih­en mit Schwester Auxentia auf dem Platz vor dem Eingang des Elisabethe­nhauses in den 1920er-Jahren.
Haltung bewahren: Ringelreih­en mit Schwester Auxentia auf dem Platz vor dem Eingang des Elisabethe­nhauses in den 1920er-Jahren.
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Spielen geht immer: Im Sandkasten des Elisabethe­nhauses herrscht bereits um 1940 Hochbetrie­b.

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