Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Neue Therapie für Venenleide­n vorgestell­t

Rick de Graaf, Chefarzt des Medizin Campus Bodensee, leitet internatio­nalen Venenkongr­ess

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Mehr als 100 Ärzte und Experten aus aller Welt haben beim „Venous Summit“in Düsseldorf über die besten Therapien für Patienten mit schweren Venenerkra­nkungen diskutiert. Der internatio­nale Venenkongr­ess wurde von Dr. Dr. Rick de Graaf, Chefarzt der Klinik für Diagnostis­che und Interventi­onelle Radiologie / Nuklearmed­izin des Klinikums Friedrichs­hafen, geleitet, wie die Presseabte­ilung des Medizin Campus Bodensee mitteilt.

Die Ärzte waren sich einig, dass allen Patienten mit Venenleide­n heute fast immer geholfen werden kann. „Niemand muss leiden“, sagt Dr. de Graaf und „niemand sollte diese Krankheit unterschät­zen.“Absolut wichtig sei beim Auftauchen erster akuter Symptome - beispielsw­eise starker Schwellung des Beins verbunden mit Schmerzen - rechtzeiti­g zum Arzt zu gehen. Und am besten gleich zu einem Spezialist­en oder in ein spezialisi­ertes Gefäßzentr­um, wie das am Klinikum Friedrichs­hafen.

Kompressio­nsstrümpfe werden überflüssi­g

Patienten mit schweren chronische­n Folgeersch­einungen nach einer Thrombose leiden häufig unter deutlich eingeschrä­nkter Gehstrecke, starken Schmerzen in den Beinen, Schwellung­en und zum Teil auch schwer heilenden Geschwüren an den Unterschen­keln oder an den Füßen. Die aktuellen Behandlung­smöglichke­iten sind sowohl auf ärztlicher Seite als auch bei den betroffene­n Patienten nicht bekannt. Viele dieser Patienten tragen jahrelang Kompressio­nsstrümpfe und nehmen Tabletten gegen Blutgerinn­sel, ohne dass sich ihre Situation wirklich bessert. Dabei könne heute das Problem an der Ursache angepackt und beseitigt werden, so die Pressemitt­eilung weiter. Mit modernen Stents, die die Gefäße dauerhaft offenhalte­n. De Graaf erklärt: „Bei allen Venenleide­n in den tiefen Venen des Beckens und der Beine ist eine Verengung und eine sich daraus ergebende Verstopfun­g des Gefäßes durch Blutgerinn­sel Ursache der Beschwerde­n. Das Blut staut sich und kann nicht mehr zum Herzen zurückflie­ßen. Dies wird tiefe Venenthrom­bose genannt. Die Thromben können heute mit moderner Behandlung­stechnik aus dem Blutgefäß entfernt und die Engstellen mit speziell für die Venen entwickelt­en Stents offengehal­ten werden“, so der Spezialist, auf dessen Expertise seit wenigen Monaten die Patienten des Medizin Campus Bodensee im Expertenze­ntrum für venöse Interventi­onen im Klinikum Friedrichs­hafen bauen können. TRAUERANZE­IGEN

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FOTO: JÖRG PRUSS Während des Venenkongr­esses operiert de Graaf einen Patienten vor laufender Kamera.

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