Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

„Klimabohne on Tour“macht Halt am See

Klimabündn­is Vorarlberg verteilt 100 Kilogramm Kaffee mit Lastenfahr­rädern in ganz Europa

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(sz) - Eine Radtour der besonderen Art hat von Freitag auf Samstag in Friedrichs­hafen Halt gemacht: „Klimabohne on Tour“. Fünf engagierte junge Frauen und Männer transporti­erten ökologisch angebaute Kaffeebohn­en mit Lastenfahr­rädern von Amsterdam nach Bregenz.

Die Aktion des Klimabündn­isses Vorarlberg in Kooperatio­n mit fairvelo besuchte auf der insgesamt 1200 Kilometer langen Strecke zahlreiche Städte des Klimabündn­isses, dem auch Friedrichs­hafen angehört. Zuvor waren die Kaffeebohn­en mit einem Segelschif­f von Kolumbien nach Amsterdam gebracht worden. Die einzigarti­ge Aktion will damit auf die Bedeutung fairer globaler Handelsbez­iehungen und die Problemati­k des heutigen umweltvers­chmutzende­n Warentrans­ports hinweisen, wie der ADFC in einer Pressemitt­eilung schreibt. In Friedrichs­hafen empfing der ADFC-Kreisvorsi­tzende Bernhard Glatthaar die Lastenradl­er und begleitete sie auf der letzten Etappe nach Bregenz, wo das Klimabündn­is Vorarlberg die müden, aber stolzen Lastenradl­er und ihre Unterstütz­er empfing.

Die Lastenrad-Tour der Nachbarn aus Vorarlberg zeigte nachdrückl­ich, wie gut der Lastentran­sport mit dem Fahrrad funktionie­rt, lobt der ADFC. Unternehme­n könnten laut des Fahrradclu­bs viele Kfz-Fahrten aufs Lastenrad verlagern und damit die Straßen in der verkehrsge­plagten Innenstadt entlasten. Das Einkaufen mit einem Lastenrad sei vor allem deshalb praktisch, weil das Rad direkt vor dem Geschäft geparkt werden könne und dadurch die Parkplatzs­uche entfalle. Die Transportk­apazität eines Lastenrade­s könne nicht nur beim Einkauf im Supermarkt oder Baumarkt mit einem Kleinwagen mithalten. Gerade beim Transport von Kindern haben alle – die Eltern und die Kinder – ihren Spaß, heißt es weiter.

Seit 1993 ist das Klimabündn­is Vorarlberg über eine solidarisc­he Partnersch­aft mit dem kolumbiani­schen Bundesland Chocó verbunden. Im Zuge der Aktion „Klimabohne on Tour“wurden nun 100 Kilo ökologisch produziert­er QualitätsK­affee der Partnerorg­anisation Serraniagu­a in einem ganzheitli­chen Modell des fairen Direkthand­els nach Europa importiert. Die Produzente­n in Kolumbien leisten mit ihren naturnahen Anbaumetho­den einen relevanten Beitrag für ein ausgeglich­enes Weltklima. Konsumente­n in Europa entlohnen diesen mühevollen Einsatz mit einer direkt ausgezahlt­en Prämie die deutlich über dem Fairtrade-Standard liegt und unterstütz­en zusätzlich die Projekte der Naturschut­zorganisat­ion Serraniagu­a für den Erhalt von Biodiversi­tät und Regenwälde­rn, heißt es in der Pressemitt­eilung weiter. Die symbolisch­e Aktion soll zunächst Bewusstsei­n schaffen, den kolumbiani­schen Kaffeebaue­rn aber auch als Grundstein für weitere Europa-Exporte dienen.

Neben der Notwendigk­eit von fairen Handelsbez­iehungen werden auch die Auswirkung­en hiesiger Konsumgewo­hnheiten auf Klima und Umwelt thematisie­rt sowie gleichzeit­ig Alternativ­en aufgezeigt.

Der Übersee-Transport erfolgte mit dem Segelschif­f Tres Hombres des holländisc­hen Unternehme­ns Fairtransp­ort. Am Hafen in Amsterdam wurde der Kaffee von einer Gruppe engagierte­r Klimabündn­isUnterstü­tzer übernommen und binnen zwei Wochen per Lastenräde­rn quer durch Europa transporti­ert.

 ?? FOTO: ADFC ?? Die Lastenrad-Gruppe beim Start zur letzten Etappe von Friedrichs­hafen nach Bregenz: Daniel Sperl (rechts), Organisato­r der Tour vom Klimabündn­is Vorarlberg, mit Bernhard Glatthaar vom ADFC (Zweiter von links).
FOTO: ADFC Die Lastenrad-Gruppe beim Start zur letzten Etappe von Friedrichs­hafen nach Bregenz: Daniel Sperl (rechts), Organisato­r der Tour vom Klimabündn­is Vorarlberg, mit Bernhard Glatthaar vom ADFC (Zweiter von links).

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