Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Baustelle in der Mittleren Kaplanei ist fast fertig
Beim Pfarrfest können die Gäste das Gebäude besichtigen – Stadtkapelle spielt beim Frühschoppen
MARKDORF - Die Markdorfer Pfarrei St. Nikolaus ist am Sonntag zum gemeinsamen Endspurt gestartet: Die Handwerker erledigen noch die letzten Arbeiten und nach den Sommerferien kann die umgebaute Mittlere Kaplanei wieder bezogen werden. Das Gerüst ist schon abgebaut, so konnte das Pfarrfest in der gewohnten Form in der Kirchgasse gefeiert werden. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit und ließen sich bei den angebotenen Baustellen-Führungen die erfolgten Renovierungs-, Sanierungsund Umbauarbeiten in der Mittleren Kaplanei zeigen.
Mit dem Jubiläumsmarsch begann die Stadtkapelle Markdorf unter der Leitung von Reiner Hobe den Frühschoppen. Das sei ein furioser musikalischer Auftakt für das im Juli anstehende Open-Air-Festival der Stadtkapelle gewesen, dankte Pfarrer Ulrich Hund den Musikanten. Gleichzeitig warb der Pfarrer für den Bauförderverein, der fleißig Spenden für den Umbau und die Ausstattung des Gebäudes sammele.
Vom Keller bis zum Dach, vieles hat sich in der Mittleren Kaplanei verändert. Vom Gewölbekeller der Ministranten bis zum Saal im Dachgeschoss ist jede Etage ist mittels Aufzug erreichbar, erläuterte Andreas Beck vom Bauausschuss eine der wesentlichen Veränderungen. Im Gewölbekeller der Minis wurde eine Lüftungsanlage montiert. Damit soll die bisherige Feuchtigkeit vermieden werden. Die teuerste Decke im ganzen Haus befindet sich in den Räumen der Bücherei im Erdgeschoss. Dort musste eine vorhandene Stuckdecke umfangreich restauriert und sichtbar gemacht werden, dies war eine Auflage des Denkmalamtes, berichtet Andreas Beck.
Die Mittlere Kaplanei bestehe eigentlich aus drei Gebäuden, der nördliche Teil ist mit etwa 200 Jahren der jüngste, allerdings im schlechtesten baulichen Zustand. Im Treppenhaus sind die Backsteinwände des Nachbargebäudes sichtbar. Der ehemalige Kolpingsaal behält das bisherige Parkett, zukünftig ist dort Platz für Gruppen und kleinere Veranstaltungen. Total verändert ist der bisherige Saal im Dachgeschoss, der deutlich heller und größer ist, zudem sind die Balken bis zum Dachspitz sichtbar. Einige Balken wurden durch neue „alte“ersetzt. Einen Unterschied sehen nur Fachleute, trotzdem gab es deshalb einige Diskussionen mit dem Denkmalamt, das eigentlich eine Demontage wollte, berichtete Andreas Beck, der selbst Restaurator und Zimmermeister ist.
Für die Besucher gab es das gewohnte Programm mit Tombola und speziellen Angeboten für die jüngsten Festbesucher. Ein großes Helferteam versorgte die zahlreichen Gäste mit wieder mit Mittagessen und danach gab es Kaffee und eine Fülle von selbstgebackenen Kuchen.