Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Überfall auf Häfler Internetcafé geht daneben
Polizei schließt nicht aus, dass es sich um denselben Täter handelt wie beim Überfall am Sonntag in Tettnang
FRIEDRICHSHAFEN (li/sz) - Einen Tag nach dem Überfall auf ein FastFood-Restaurant in Tettnang hat ein bislang unbekannter Mann versucht, ein Internetcafé an der Eugen-BolzStraße in Friedrichshafen zu überfallen. Auch wenn die Beschreibungen in beiden Fällen auseinandergehen, schließt die Polizei nicht aus, dass es sich um denselben Täter handeln könnte.
Mit einer Schusswaffe in der Hand und einer Skimütze über dem Kopf betrat der Unbekannte am Montag um 18.45 Uhr das Internetcafé, in das auch die Zahlstelle einer Bank integriert ist. Er bedrohte den Mitarbeiter und forderte ihn auf, den Tresor zu öffnen. Dazu kam es dann aber wohl nicht mehr, weil der Räuber aus irgendeinem Grund plötzlich die Flucht ergriff. Ohne Beute. Was ihn dazu veranlasst haben könnte, dazu konnte oder wollte die Polizei auf Nachfrage der Schwäbischen Zeitung keine näheren Angaben machen – mit Verweis auf die noch laufenden Ermittlungen. Denn gefasst ist der Verdächtige noch nicht, weshalb auch der Mitarbeiter des Internet-Cafés sich gegenüber der SZ nicht zu dem Überfall äußern wollte.
Bei dem Räuber soll es sich um einen 18 bis 20 Jahre alten, etwa 1,65 Meter großen Mann mit schmaler Statur und südländischem Aussehen handeln. Er trug einen schwarzen Kapuzenpulli mit roten Blockbalken an Armen und Rücken, eine schwarze Hose und schwarze Schuhe. Dass er sich bei Tageslicht für seinen Überfall ausgerechnet ein Geschäft in einer Fußgängerzone ausgesucht hat und damit ein gewisses Risiko eingegangen ist, muss nach Einschätzung der Polizei nicht unbedingt ein Indiz dafür sein, dass er keine allzu große Überfallerfahrung hat. „Täter handeln teilweise irrational“, sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz.
Der Mann, der am frühen Sonntagmorgen in ähnlicher Weise mit einer Schusswaffe ein Fast-Food-Restaurant in Tettnang überfallen und dort Bargeld in unbekannter Höhe erbeutet hatte, war wie folgt beschrieben worden: etwa 30 Jahre alt, zwischen 1,35 und 1,45 Meter groß, dünne Statur, schmales, eingefallenes Gesicht. Er trug einen schwarzen Kapuzenpullover und eine Sonnenbrille.
Was auffällt: In beiden Fällen wird der Räuber als klein und schmal beschrieben. „Es ist durchaus denkbar, dass es sich um denselben Tatverdächtigen handelt“, sagt der Polizeisprecher dazu. Körpergrößen würden von Menschen oft sehr unterschiedlich eingeschätzt – wie auch das Alter. Konkrete Hinweise auf den möglichen Täter gebe es noch nicht – weshalb die Polizei auch zu beiden Überfällen noch Zeugen sucht.
Mögliche Zeugen, denen der Mann im fraglichen Zeitraum aufgefallen ist oder die Hinweise zu seiner Identität geben können, werden gebeten, sich beim Polizeirevier Friedrichshafen, Telefonnummer 07541 / 70 10, zu melden.