Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Immenstaad schafft neue Stelle für Kinderbetr­euung

Zwei neue Gruppen im Kindergart­en Seegaddel – Zehn Ganztagesb­etreuungsp­lätze fehlen

- Von Alexander Tutschner

IMMENSTAAD - Die Gemeinde Immenstaad stellt künftig in ihren fünf Kindergärt­en in 16 Gruppen 282 Betreuungs­plätze zur Verfügung. Das sieht der neue Bedarfspla­n vor, den der Gemeindera­t in seiner Sitzung vom Montag einstimmig beschlosse­n hat. Dennoch kann der Bedarf an Ganztagesb­etreuung momentan nicht ganz gedeckt werden. Für den gestiegene­n Aufwand in der Verwaltung soll bald eine neue Stelle im Hauptamt geschaffen werden.

„Die Kinderbetr­euung ist eine zentrale Aufgabe für unsere Gemeinde“, sagte Bürgermeis­ter Johannes Henne im Rat. Es gebe in dem Bereich jedoch immer wieder neue Anforderun­gen, sodass die Planung ein dynamische­r Prozess sei. Henne lobte die bestehende­n Einrichtun­gen und deren Personal. „Danke für ihre wertvolle Arbeit“, sagte der Bürgermeis­ter an die Adresse der anwesenden Leiterinne­n der Immenstaad­er Kinderbetr­euungseinr­ichtungen.

Um den erhöhten Verwaltung­saufwand künftig noch stemmen zu können, will die Gemeinde eine neue Stelle schaffen. Diese soll im Hauptamt von Leiter Michael Haase angesiedel­t sein und für die Bereiche „Kindertage­sbetreuung, Schule (Ganztagssc­hule), Jugendtref­f, Jugendbete­iligung und Soziales“zuständig sein. Laut Haase sind allein die Einrichtun­gen der Kinderbetr­euung in den vergangene­n Jahren von zehn auf 16 Gruppen gestiegen. Vom verpflicht­enden Ausbau der Krippenbet­reuung, über Ganztagsbe­treuung bis zu neuen Angeboten im Bereich der Inklusion sei der Aufwand stark gewachsen. Laut dem Hauptamtsl­eiter soll jetzt ein Personalko­nzept für die Stelle erstellt werden und noch vor der Sommerpaus­e dem Gemeindera­t vorgelegt werden. Ziel sei es, die Stelle nach der Sommerpaus­e zu besetzen.

Nach dem Kindergart­enbedarfsp­lan gibt es künftig zwei neue Gruppen, eine Ganztagesk­leingruppe (Drei- bis Sechsjähri­ge) sowie eine Krippengru­ppe mit verlängert­er Öffnungsze­it. Beide sind im Kindergart­en Seegaddel angesiedel­t, der momentan interimswe­ise im Grundschul­gebäude untergebra­cht ist. Die Gemeinde verfügt laut Verwaltung in fünf Kindergärt­en und 16 Gruppen über 282 Betreuungs­plätze, diese teilen sich auf in 232 Kindergart­en- und 50 Krippenplä­tze. Dazu kommen die zwei Gruppen des Familientr­effs Immenstaad, wo bis zu 40 Kinder betreut werden, und drei Gruppen der Kindertage­sstätte Mole bei Airbus mit insgesamt 37 Kindern.

Probleme gibt es momentan bei der Ganztagsbe­treuung. Laut der Verwaltung kann der Bedarf von 70 Ganztagspl­ätzen im Kindergart­enjahr 2018/2019 nicht ganz gedeckt werden. Es stehen nur 60 Plätze zur Verfügung. „Eine Aufnahme von Zweijährig­en in der Ganztagesa­ltersmisch­ung (Zwei- bis Sechsjähri­ge zusammen) ist je nach aktueller Belegung nicht möglich“, sagte Haase im Gemeindera­t. „Aktuell fehlen uns zehn Ganztagspl­ätze im Bereich der Drei- bis Sechsjähri­gen.“Das heißt Zweijährig­e müssten teilweise für ein Jahr in die Krippe. Für die Zukunft hat die Gemeinde aber schon die Weichen gestellt. Denn mit dem Neubau der Kindertage­sstätte Seegaddel wird bis Ende 2020 Platz für sechs neue Gruppen für 120 Kinder in der Ganztagesb­etreuung geschaffen.

Gebühren steigen moderat

Die Gebühren für die Kinderbetr­euung steigen laut Haase um rund zwei bis drei Prozent, man halte sich in Immenstaad weiterhin an die Empfehlung der kommunalen Landesverb­ände. Die Gebühr für den Regelkinde­rgarten (Drei- bis Sechsjähri­ge) steigt von 121 auf 124 Euro, bei der Krippe (Regelbetre­uung) steigen die Gebühren von 355 auf 365 Euro (jeweils für eine Familie mit einem Kind).

Die Kinderbetr­euungseinr­ichtungen in Immenstaad werden künftig nicht mehr als privatrech­tliche Einrichtun­gen, sondern nach einer öffentlich-rechtliche­n Satzung geführt. Das wurde vom Gemeindera­t einstimmig abgesegnet. Hintergrun­d ist laut Gemeinde, dass somit künftig der Aufwand bei der Beitreibun­g von nicht bezahlten Gebühren geringer werde. „Im Ablauf ändert sich für die Nutzer nichts“, sagte Haase.

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ARCHIVFOTO: DPA In Immenstaad gibt es in den fünf Kindergärt­en künftig 16 Gruppen und 282 Betreuungs­plätze.

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