Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Immenstaad schafft neue Stelle für Kinderbetreuung
Zwei neue Gruppen im Kindergarten Seegaddel – Zehn Ganztagesbetreuungsplätze fehlen
IMMENSTAAD - Die Gemeinde Immenstaad stellt künftig in ihren fünf Kindergärten in 16 Gruppen 282 Betreuungsplätze zur Verfügung. Das sieht der neue Bedarfsplan vor, den der Gemeinderat in seiner Sitzung vom Montag einstimmig beschlossen hat. Dennoch kann der Bedarf an Ganztagesbetreuung momentan nicht ganz gedeckt werden. Für den gestiegenen Aufwand in der Verwaltung soll bald eine neue Stelle im Hauptamt geschaffen werden.
„Die Kinderbetreuung ist eine zentrale Aufgabe für unsere Gemeinde“, sagte Bürgermeister Johannes Henne im Rat. Es gebe in dem Bereich jedoch immer wieder neue Anforderungen, sodass die Planung ein dynamischer Prozess sei. Henne lobte die bestehenden Einrichtungen und deren Personal. „Danke für ihre wertvolle Arbeit“, sagte der Bürgermeister an die Adresse der anwesenden Leiterinnen der Immenstaader Kinderbetreuungseinrichtungen.
Um den erhöhten Verwaltungsaufwand künftig noch stemmen zu können, will die Gemeinde eine neue Stelle schaffen. Diese soll im Hauptamt von Leiter Michael Haase angesiedelt sein und für die Bereiche „Kindertagesbetreuung, Schule (Ganztagsschule), Jugendtreff, Jugendbeteiligung und Soziales“zuständig sein. Laut Haase sind allein die Einrichtungen der Kinderbetreuung in den vergangenen Jahren von zehn auf 16 Gruppen gestiegen. Vom verpflichtenden Ausbau der Krippenbetreuung, über Ganztagsbetreuung bis zu neuen Angeboten im Bereich der Inklusion sei der Aufwand stark gewachsen. Laut dem Hauptamtsleiter soll jetzt ein Personalkonzept für die Stelle erstellt werden und noch vor der Sommerpause dem Gemeinderat vorgelegt werden. Ziel sei es, die Stelle nach der Sommerpause zu besetzen.
Nach dem Kindergartenbedarfsplan gibt es künftig zwei neue Gruppen, eine Ganztageskleingruppe (Drei- bis Sechsjährige) sowie eine Krippengruppe mit verlängerter Öffnungszeit. Beide sind im Kindergarten Seegaddel angesiedelt, der momentan interimsweise im Grundschulgebäude untergebracht ist. Die Gemeinde verfügt laut Verwaltung in fünf Kindergärten und 16 Gruppen über 282 Betreuungsplätze, diese teilen sich auf in 232 Kindergarten- und 50 Krippenplätze. Dazu kommen die zwei Gruppen des Familientreffs Immenstaad, wo bis zu 40 Kinder betreut werden, und drei Gruppen der Kindertagesstätte Mole bei Airbus mit insgesamt 37 Kindern.
Probleme gibt es momentan bei der Ganztagsbetreuung. Laut der Verwaltung kann der Bedarf von 70 Ganztagsplätzen im Kindergartenjahr 2018/2019 nicht ganz gedeckt werden. Es stehen nur 60 Plätze zur Verfügung. „Eine Aufnahme von Zweijährigen in der Ganztagesaltersmischung (Zwei- bis Sechsjährige zusammen) ist je nach aktueller Belegung nicht möglich“, sagte Haase im Gemeinderat. „Aktuell fehlen uns zehn Ganztagsplätze im Bereich der Drei- bis Sechsjährigen.“Das heißt Zweijährige müssten teilweise für ein Jahr in die Krippe. Für die Zukunft hat die Gemeinde aber schon die Weichen gestellt. Denn mit dem Neubau der Kindertagesstätte Seegaddel wird bis Ende 2020 Platz für sechs neue Gruppen für 120 Kinder in der Ganztagesbetreuung geschaffen.
Gebühren steigen moderat
Die Gebühren für die Kinderbetreuung steigen laut Haase um rund zwei bis drei Prozent, man halte sich in Immenstaad weiterhin an die Empfehlung der kommunalen Landesverbände. Die Gebühr für den Regelkindergarten (Drei- bis Sechsjährige) steigt von 121 auf 124 Euro, bei der Krippe (Regelbetreuung) steigen die Gebühren von 355 auf 365 Euro (jeweils für eine Familie mit einem Kind).
Die Kinderbetreuungseinrichtungen in Immenstaad werden künftig nicht mehr als privatrechtliche Einrichtungen, sondern nach einer öffentlich-rechtlichen Satzung geführt. Das wurde vom Gemeinderat einstimmig abgesegnet. Hintergrund ist laut Gemeinde, dass somit künftig der Aufwand bei der Beitreibung von nicht bezahlten Gebühren geringer werde. „Im Ablauf ändert sich für die Nutzer nichts“, sagte Haase.