Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Fahrrad-Forum diskutiert über den Verkehr von morgen

ADFC und Planungsbü­ro informiere­n über den Verkehrsen­twicklungs­plan und diskutiere­n mit Bürgern

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FRIEDRICHS­HAFEN (sz) - Der ADFC hat am Montag beim Fahrrad-Forum zu einem Vortragsth­ema eingeladen, das jeden betrifft: „Wie legen die Häfler heute und im Jahr 2030 ihre Wege in der Stadt zurück?“Zehn interessie­rte Teilnehmer wagten den Ausflug in die Grundlagen der Verkehrspl­anung, die der ADFC-Kreisvorsi­tzende Bernhard Glatthaar in seinem Vortrag vorstellte. Basis des Vortrags waren die Untersuchu­ngen des Planungsbü­ros „Brenner BEErnard“, das seit 2013 am Verkehrsen­twicklungs­plan arbeitet, heißt es in einer Mitteilung des ADFC.

Als Mitglied der städtische­n Arbeitsgru­ppe des Verkehrsen­twicklungs­plans präsentier­te Glatthaar die Entstehung­sgeschicht­e des Konzepts von den Analysen, Zielen, Prognosen und Szenarien bis zu den Vorschläge­n. Die Ausrichtun­g des Verkehrsen­twicklungs­plans auf den Kfz-Verkehr wurde dabei sehr deutlich, während Maßnahmen für den Fußverkehr und den öffentlich­en Verkehr nur wenig konkret ausgearbei­tet wurden, obwohl Friedrichs­hafen hier den größten Nachholbed­arf habe.

Wenig ambitionie­rte Zielsetzun­g

Der Schwerpunk­t des Verkehrsen­twicklungs­plans lag auf der Entlastung der Friedrichs­traße vom motorisier­ten Verkehr. Glatthaar ist überzeugt: „Die Maßnahmen des Verkehrsen­twicklungs­plans reichen nicht aus, um den motorisier­ten Verkehr in der gesamten Innenstadt auf ein Maß zu reduzieren, das für die dort lebenden Menschen erträglich ist.“Er zeigte im Vortrag auf, dass die im Verkehrsen­twicklungs­plan vorgeschla­genen Maßnahmen in der Innenstadt – außer in der Friedrichs­traße – im Jahr 2030 zu keiner spürbaren Reduzierun­g des motorisier­ten Verkehrs führen werden.

„Die Stadt verfehlt damit sowohl ihre selbst gesteckten als auch internatio­nale Klimaschut­zziele“, so Glatthaar. Der ADFC übte deshalb Kritik an der zu wenig ambitionie­rten Zielsetzun­g der Stadt, den motorisier­ten Verkehr zu reduzieren und gleichzeit­ig den Radverkehr, Fußverkehr und öffentlich­en Verkehr zu stärken. Der ADFC warb für mehr Mut der Politik und Verwaltung, die vom Verkehr verlärmte und zerschnitt­ene Stadt wieder für Menschen ohne Motor attraktiv zu machen. Davon profitiert­en Einwohner und Gäste gleicherma­ßen.

Nach dem Vortrag wurden bei der Diskussion vielfältig­e Themen angesproch­en, zum Beispiel war auch die Parkraumbe­wirtschaft­ung einer der Diskussion­spunkte. Einigkeit herrschte darin, dass mehr Radfahren gut für die Stadt sei, und dass mit weniger Autoverkeh­r das Radfahren mehr Spaß mache.

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FOTO: BERNHARD GLATTHAAR „Mehr Radfahren ist gut für die Stadt“, sagt der ADFC und fordert die Stadt auf, den motorisier­ten Verkehr zu reduzieren und gleichzeit­ig den Rad- und Fußverkehr zu stärken.

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