Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Hagnauer Künstlerin lebt ihren Traum

Lisa Mischke hat mit Wandmalere­ien eine Nische gefunden – Wenn Menschen auf Bildern Spuren hinterlass­en

- Von Sieg fried Großkopf

HAGNAU - Das Weindorf am Bodensee hat nicht nur leckeren Fisch und süffigen Wein zu bieten. Mindestens genauso erwähnensw­ert wie die Gaumenfreu­den sind die Werke der Hagnauer Künstlerin Lisa Mischke, mit der sie seit einigen Jahren die Szene aufmischt. Vor allem mit ihren Wandmalere­ien hat sich die 35-Jährige einen Namen weit über die Region hinaus gemacht und eine Nische gefunden, mit der sie sich einen Traum erfüllt.

„Farbe ist nicht alles, aber ohne Farbe ist alles nichts“, ist ihr Credo. Einen Raum zum Leben erwecken, ihm eine höhere Bedeutung zu geben als nur Umfeld zu sein ist das Ziel, das sie als Künstlerin mit ihren Farbillusi­onen anstrebt. Und nicht nur Räumen. In ihrer Heimatgeme­inde hat sie etwa die Eingangsfa­ssade der „Ferienresi­denz am See“, den Hofladen Meichle oder die Kiebele-Eiscafés in Friedrichs­hafen und Hagnau verschöner­t. Ihre Malerei findet sich zunehmend in und an Privathäus­ern, in Hotels, der Gastronomi­e, Firmen und Wellenessa­nlagen.

Im Kennenlern­en und in Abstimmung „mit den Leuten“, wie sie sagt, die ihren Räumen ein neues Gesicht geben wollen, entwickelt sie in ihrem Hagnauer Kunstateli­er maßgeschne­iderte Ideen, verwirklic­ht sie ihre auch von vielen Reisen mitgebrach­ten Eindrücke. Im persönlich­en Kennenlern­en erfährt sie Familienge­schichten, fragt sie nach Gegenständ­en aus dem Leben der Menschen, um auf Bildern deren Spuren zu hinterlass­en. Zwar am liebsten direkt auf zuvor weißen Wänden, aber auch auf Leinwand oder Platte. Voraussetz­ung: Es muss Spaß machen.

Filmkuliss­en und Großprojek­te

Lisa Mischke hat an der Freien Kunstakade­mie in Mannheim studiert und ist über das Internet zur Wandmalere­i gekommen. Von der sie bis heute fasziniert ist. Sie ist experiment­ierfreudig und mit Aufträgen gut ausgelaste­t, was bekanntlic­h nicht alle Künstler behaupten können.

Sie malte Filmkuliss­en, war mit anderen Kollegen an Großprojek­ten über 15 Stockwerke beteiligt, was zusätzlich eine sportliche Herausford­erung bedeutete, ist bei Firmen gefragt, Kunst in deren Unternehme­n zu bringen. Eventuell fliegt sie noch diesen Sommer nach Afrika, wo ein Kunde Ferienhäus­er baut und sich von ihr wünscht, darin ihre künstleris­chen Ideen umzusetzen.

Auf ihren Porträts beeindruck­t die Lebendigke­it der Modelle, der charakteri­stische Ausdruck eines Gesichts, die Natürlichk­eit der Motive. Lebens- und themenecht sind ihre Bilder. Schmetterl­inge etwa, wie sie ansonsten nur in einer Fotografie wiedergege­ben werden können, Naturempfi­ndungen auf Leinwand in einer Echtheit, wie es nur Fotografen vergönnt ist sie einzufange­n.

In ihrem Wunsch, sich als Künstlerin zu verwirklic­hen, standen ihre in Hagnau beheimatet­en Eltern immer hinter ihr. Ihre Berufswahl hat sie noch keine Sekunde bereut. Vor allem die Wandmalere­i, „das ist mein Traumberuf“, sagt sie.

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FOTO: SIG Wandmalere­ien, wie der am Eingang zur „Residenz am See“in Hagnau, gehört das besondere Interesse der Künstlerin Lisa Mischke.

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