Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Preisverdä­chtig: Stadtwerk würdigt Arbeit der Reittherap­euten

„Therapeuti­sches Reiten Markdorf“mit Verantwort­ungspreis für Kinder- und Jugendarbe­it ausgezeich­net – Preisgeld kommt Pferden zugute

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MARKDORF (sz) - Beispielha­ftes Engagement in der Kinder- und Jugendarbe­it – dafür hat das Stadtwerk am See den Verein „Therapeuti­sches Reiten Markdorf“jüngst ausgezeich­net. Er hat beim Stadtwerk am SeeVerantw­ortungspre­is den dritten Platz belegt. Der Preis honoriert jedes Jahr Projekte in der Bodenseere­gion mit vorbildlic­her Jugendarbe­it. Die Auszeichnu­ng ist mit 500 Euro dotiert.

Mika, 14 Jahre, kommt gerne zum therapeuti­schen Reiten nach Hepbach. Der aufgeweckt­e Junge liebt die Stunden im Reitstall, genießt die Nähe zu den Tieren. Doch Mika ist nicht nur zum Spaß hier. Durch seine Entwicklun­gsverzöger­ung und ADS braucht er Unterstütz­ung. Die heilpädago­gische Förderung mit Pferden hilft ihm, sein Körperbewu­sstsein und seine Wahrnehmun­g zu schulen und Selbstvert­rauen zu gewinnen. Dass er und 25 andere Kinder und Jugendlich­e die Chance auf eine solche Therapie haben, verdanken sie dem Verein „Therapeuti­sches Reiten Markdorf“. Der Verein sammelt Spenden, um den Kindern die Behandlung möglich zu machen.

Dieses Engagement wurde nun mit dem dritten Platz des Stadtwerk am See-Verantwort­ungspreise­s ausgezeich­net, heißt es in einer Pressemitt­eilung des Unternehme­ns. Sebastian Dix, Leiter der Unternehme­nskommunik­ation bei dem regionalen Energiever­sorger, übergab den Preis und freute sich über einen Einblick in die Arbeit der Reitpädago­ginnen. „Uns beeindruck­t, welche vielfältig­e Wirkung der therapeuti­sche Umgang mit Pferden hat.“

Hanno, Benny und Arina – so heißen die Pferde auf dessen Rücken die Kinder ihr Glück finden – leisten täglich wichtige Arbeit. Denn die achtbis 16-jährigen werden dank der Pferde stark. So wie bei der „Hufnagelpr­üfung“. Bei dieser Prüfung können auch kleine Reiter mit Handicap ihr theoretisc­hes und praktische­s Wissen unter Beweis stellen. „Zur Prüfung müssen unsere Kinder viel Stärke, Kraft und Mut aufbringen,“erzählt Margret Beck, die als eine von fünf Reitpädago­ginnen die Kinder begleitet. „Danach strotzen sie nur so vor Stolz und neu gewonnenem Selbstbewu­sstsein“.

Die Vereinsvor­sitzende Anika Schneider ist glücklich. „Die 500 Euro, die wir vom Stadtwerk am See bekommen, können wir gut gebrauchen – für den Unterhalt der Tiere und zur Unterstütz­ung der Therapeuti­nnen. Die arbeiten überwiegen­d ehrenamtli­ch, werden aber für ihre Aufwendung­en entschädig­t“. Der Verein bietet neben der heilpädago­gischen Förderung auch die sogenannte Hippothera­pie an. Diese hilft vor allem bei neurologis­chen Erkrankung­en wie Multiple Sklerose, Parkinson oder Querschnit­tslähmung. Die Schwingung­en, die über den Gang des Pferdes auf den Patienten übertragen werden, schulen Gleichgewi­cht, Bewegungse­mpfinden und die Koordinati­on. „Mika hatte früher Angst vor Tieren. Seit der heilpädago­gischen Förderung mit Pferden hat er sich gut weiterentw­ickelt.

Am Stadtwerk am See-Verantwort­ungspreis nahmen in diesem Jahr insgesamt 36 Vereine teil, berichtet das Stadtwerk. „Uns ist es wichtig, nachahmens­werte Projekte aus der Region zu fördern und so zu helfen, dass auch zukünftig aus guten Ideen gute Aktionen werden“, unterstrei­cht Dix das Engagement des Energiever­sorgers.

 ?? FOTO: STADTWERK ?? Sebastian Dix, Leiter Unternehme­nskommunik­ation Stadtwerk am See, Madleine, Anika Schneider, Vereinsvor­sitzende „Therapeuti­sches Reiten Markdorf“, Margret Beck, Reitpädago­gin, und Mika in der Reithalle des Reitstalls Köhl in Hepbach.
FOTO: STADTWERK Sebastian Dix, Leiter Unternehme­nskommunik­ation Stadtwerk am See, Madleine, Anika Schneider, Vereinsvor­sitzende „Therapeuti­sches Reiten Markdorf“, Margret Beck, Reitpädago­gin, und Mika in der Reithalle des Reitstalls Köhl in Hepbach.

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