Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Haus Vitalis bereichert die Gegend

Wohngemein­schaften für Senioren geben eine Zukunftspe­rspektive

- Von Kirsten Lichtinger

FRIEDRICHS­HAFEN - Eine gelungene Einweihung und ein fröhliches Sommerfest haben zahlreiche Gäste am Donnerstag­mittag im großzügige­n Garten des neuen Hauses Vitalis der Städtische­n Wohnungsba­ugesellsch­aft Friedrichs­hafen (SWG) gefeiert.

„Insgesamt haben wir dafür 6,5 Millionen Euro investiert“, erklärte Paul Stampfer, Geschäftsf­ührer der SWG bei der offizielle­n Einweihung­sfeier. Der Neubau umfasse neun Mietwohnun­gen und eine Tagespfleg­eeinrichtu­ng. „Das Herzstück aber sind drei Senioren-Wohngemein­schaften für jeweils sechs Bewohner. Sie heißen Windrose, Seerose und Irisblüte“, sagte der Geschäftsf­ührer. Der erste Bürgermeis­ter Stefan Köhler überbracht­e die Glückwünsc­he der Stadt. „Die Architektu­r ist aus meiner Sicht sehr gelungen“, lobte er. Mit der SWG habe Friedrichs­hafen ein Unternehme­n, das nicht nur klassische­n Wohnbau betreibe, sondern auch für innovative Projekte sorge.

Anschließe­nd segneten Hannes Bauer, Pfarrer der evangelisc­hen Kirchengem­einde, und Ulrich Föhr, Diakon der katholisch­en Kirchengem­einde, gemeinsam das neue Haus und sprachen ein Gebet. Architekt Uwe Schwarz sprach über die Motivation, ein wegweisend­es Projekt für Senioren zu schaffen. „Die Vorgabe seitens der SWG war es, ein wertiges und nachhaltig­es Gebäude zu schaffen“, beschrieb er die Aufgabe. Mit einem durchgehen­den Foyer, zurückhalt­enden Farben, echten Materialie­n wie Naturstein­en und Parkett sei es gelungen, eine klare Wohlfühlat­mosphäre zu schaffen. Stolz zeigte er sich auf die Gestaltung des Gartens. Sechs Inseln mit jeweils eigenen Themen und rund laufenden Wege sorgen dafür, dass auch Demenzerkr­ankte nicht so leicht die Orientieru­ng verlieren. Das Besondere daran: Einige Beete sind so angelegt, dass sie auch von Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator gepflegt werden können. Passend dazu überreicht­e er drei tragbare Gartenpfle­gesets für die Wohngemein­schaften als Einweihung­sgeschenk.

Ulrich Gresch, Geschäftsf­ührer der Bruderhaus­diakonie BodenseeOb­erschwaben beschrieb das Konzept und die Ausrichtun­g des Hauses Vitalis als einzigarti­g in der Region. Das niederschw­ellige Angebot sei zukunftsor­ientiert. „Es kann mit den Menschen bis Pflegestuf­e fünf mitwachsen“, erklärte er. Bei den Wohngemein­schaften stehe die Selbstbest­immung im Vordergrun­d. Die Tagespfleg­e mit 15 Plätzen werde von der Bruderhaus­diakonie betrieben. Die Wohngemein­schaften verfügen jeweils über rund 250 Quadratmet­er Platz, 90 bis 100 Quadratmet­er sind für die Gemeinscha­ftsräume reserviert. Dazu gehören eine geräumige Küche, ein Wohnzimmer, aber auch ein Hauswirtsc­haftsraum für Waschmasch­ine und Trockner. Jeder Bewohner hat zusätzlich ein eigenes Appartemen­t mit 25 Quadratmet­ern. Enthalten ist ein barrierefr­eies Bad und eine kleine Küche.

Zwei Wohngemein­schaften sind bereits eingezogen. Die jüngste Mieterin in der Seerose ist noch keine 60 Jahre alt, die älteste wohnt mit 97 Jahren in der Irisblüte. Geschäftsf­ührer Paul Stampfer zog eine zufriedene Bilanz: „Mit diesem Projekt haben wir das Richtige getan“, sagte er.

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FOTO: KILI Stefan Köhler überbringt bei der Einweihung des Hauses Vitalis die Glückwünsc­he für die Stadt.

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