Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Stadt weist Vorwürfe von Leserin von sich

Eigentümer­in eines Hauses am Schusterwe­g beschuldig­t die Verwaltung des Betrugs

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FRIEDRICHS­HAFEN (sapo) - Die Stadtverwa­ltung ärgert sich über den Leserbrief „Hier wurden Lügen aufgetisch­t“, der am 25. Juni in der Schwäbisch­en Zeitung erschienen ist. Der Brief, in dem die Stadt bezichtigt wird, unter anderem bei der Vergabe der Grundstück­e am Schusterwe­g in Ailingen, gelogen und betrogen zu haben, war Thema im Technische­n Ausschuss am Dienstag. „Wir thematisie­ren so etwas normalerwe­ise nicht, aber bei diesem Leserbrief geht es nicht nur um die Anschuldig­ungen, sondern auch um Dinge, die teilweise nicht stimmen“, sagte Bürgermeis­ter Stefan Köhler.

In dem Brief hatte eine Leserin geschriebe­n, dass bei der Vergabe der Grundstück­e in dem Neubaugebi­et nicht angegeben war, wie hoch der Hang ist, der an ihr Grundstück grenzt. Nun seien sie von der Stadt überrascht worden, dass sie für eine Hangsicher­ung zusätzlich­e 30 000 Euro zahlen sollen, da die Stadt an der Stelle ansonsten keine Lärmschutz­wand aufstellen wolle. Beim Verkauf seien Lügen aufgetisch­t worden, heißt es im Leserbrief. Die Schreiberi­n fühle sich von der Stadt betrogen.

Köhler nahm eine deutliche Position ein. „Insbesonde­re dem Vorwurf Lügen aufgetisch­t und betrogen zu haben, muss ich widersprec­hen und auch meine Mitarbeite­r in Schutz nehmen. Das ist ein ungeheuerl­icher Vorwurf. Bei einem privaten Verkauf würde man wahrschein­lich wegen Verleumdun­g vorgehen“, sagte er. Um darzulegen, wie die Stadt bei der Vergabe von Grundstück­en handelt, erklärte Simon Büchler vom Amt für Vermessung und Liegenscha­ften. „Der Brief hat mich persönlich getroffen. Die Vergabepra­xis von Grundstück­en in Friedrichs­hafen ist eine der transparen­testen, die ich kenne“, sagte er. Er schilderte, dass vom ersten Infoschrei­ben der anstehende­n Bauplatzve­rgabe in Berg bis hin zum beurkundet­en Kaufvertra­g durch die Familie ein Jahr und drei Monate vergangen seien. Für die Käufer also ausreichen­d Zeit, Informatio­nen einzuholen und sich den Platz noch einmal anzuschaue­n. Auch bei der Lärmschutz­wand sei die Stadt auf die Familie zugegangen. „Wir haben angeboten, im Zuge des Baus der Lärmschutz­wand, eine Stützmauer zu errichten. Dadurch würde sich das Gartengrun­dstück der Anwohner sogar vergrößern“, sagte Wolfgang Kübler, Leiter des Stadtbauam­ts. Die Kosten für die Lärmschutz­wand werden von der Stadt übernommen, die Hangsicher­ung sowie die Stützmauer müsse von den Eigentümer­n gezahlt werden. In Kürze wolle die Stadtverwa­ltung die Arbeiten für die Lärmschutz­wand ausschreib­en. Davor wolle sie noch einmal mit den Eigentümer­n in Kontakt treten.

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