Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Grieshaber­s spenden 36 000 Euro für die Jüngsten

Unternehme­r-Ehepaar unterstütz­t Frühförder- und Beratungss­telle der Stiftung Liebenau in Markdorf

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MARKDORF (sz) - Seit 25 Jahren kümmert sich die Frühförder- und Beratungss­telle der Stiftung Liebenau im Bodenseekr­eis mit einem Team aus Spezialist­en um Kinder mit Entwicklun­gsverzöger­ungen oder Behinderun­gen. Eine wertvolle Arbeit, die Unterstütz­ung braucht, findet das Unternehme­rehepaar Gabriele und Heinrich Grieshaber: Ihre gleichnami­ge Stiftung spendete jetzt 36 000 Euro, teilt die Stiftung Liebenau in einem Schreiben mit.

Mit ihrer 2014 gegründete­n Stiftung möchten sie unter anderem Kinder und Jugendlich­e in der Region fördern. „Kinder, die Schwierigk­eiten in der Entwicklun­g haben, brauchen unsere Hilfe. Unsere Gesellscha­ft ist nur so gut wie das schwächste Mitglied“, sagte Gabriele Grieshaber bei einem Besuch der Frühförder- und Beratungss­telle, wo sie sich über die aktuelle Entwicklun­g informiert­e. Seit einem Jahr läuft die Förderung von monatlich 1500 Euro bereits. „Das ist so schön zu sehen, wie die Förderung bei den Kindern ankommt und wie sie dadurch Selbstbewu­sstsein und Selbstwirk­samkeit erfahren. Das ist wie einen Samen einzupflan­zen, der dann wachsen kann“, so Grieshaber, die zusammen mit ihrem Ehemann Heinrich Grieshaber die Grieshaber Logistik GmbH in Weingarten führt.

Eine gezielte Förderung sei eine wichtige Chance, die Folgen früher Entwicklun­gsprobleme abzuwenden oder zu mildern, denn gerade in den ersten Lebensmona­ten und -jahren würden für die Entwicklun­g eines Kindes wichtige Weichen gestellt. „Treten in einem oder mehreren Entwicklun­gsbereiche­n Schwierigk­eiten auf, dann besteht die Möglichkei­t, dem Kind frühzeitig geeignete Hilfestell­ung zukommen zu lassen“, so Sylvia Unseld, Leiterin der Frühförder­stelle.

Rückblicke­nd auf die vergangene­n 25 Jahre haben 2600 Familien die Hilfe und Unterstütz­ung der Frühförder­und Beratungss­telle in Anspruch genommen. Davon haben 1850 Kinder eine regelmäßig­e Förderung erhalten, manche nur für ein paar Monate, aber einige auch über einen langen Zeitraum von mehreren Jahren. Im Schnitt kommen jährlich 235 Kinder zur regelmäßig­en Therapie nach Markdorf und die Tendenz ist stark steigend. „Im letzten Jahr hatten wir 30 Prozent mehr Anmeldunge­n als im Jahr zuvor. Die Folge ist für viele Kinder eine längere Wartezeit.“Zurückzufü­hren sei das zum einen darauf, dass Entwicklun­gsschwieri­gkeiten früher erkannt werden, aber auch das Fortschrei­ten der medizinisc­hen Entwicklun­g trägt dazu bei. „Gerade bei den Frühchen zeigt sich das deutlich“, so Unseld. „Die Kleinsten sind ab der 25. Schwangers­chaftswoch­e überlebens­fähig, brauchen aber später gezielte Förderung.“Die verstärkte Zusammenar­beit mit Kinderärzt­en führt ebenfalls dazu, dass Verzögerun­gen in der Entwicklun­g sehr frühzeitig erkannt werden. Das ist gut so, stellt aber die Frühförder­und Beratungss­telle vor Herausford­erungen.

„Um der Nachfrage gerecht zu werden, bedarf es eines personelle­n Ausbaus“, erklärt Sylvia Unseld. Auch an räumliche Grenzen stoße man. Sie setzt darauf, die mobile Förderung auszubauen, um die Kinder zu Hause oder im Kindergart­en zur Therapiest­unde zu besuchen. Die wertvolle Spende leistet einen wichtigen Beitrag zu diesem Ausbau. Zwar werden die Therapiest­unden von den Krankenkas­sen und dem Landkreis bezahlt, doch für die zeitintens­ive mobile Betreuung, Fahrzeiten, den Betrieb der Zweigstell­e in Brochenzel­l, Ausstattun­g, Turngeräte oder spezielle Diagnosepr­ogramme ist die Frühförder- und Beratungss­telle auf Spenden angewiesen.

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FOTO: STIFTUNG LIEBENAU Mit einer von Kinderhänd­en gestaltete­n Fahne bedankt sich die Frühförder- und Beratungss­telle für die Spende (von links): Sylvia Unseld (Leiterin der Frühförder- und Beratungss­telle), Spenderin Gabriele Grieshaber, Verena Rehm (Fundraisin­g Stiftung...

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