Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Hightech auf der Kampfmatte
Taekwondo-Sportler kämpfen beim Bodensee Cup mit Kameratechnik und Kick-Sensoren
FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Sensoren an den Füßen der Kämpfer registrieren jeden Schlag. Kameras zeichnen jeden Schritt auf. Jeden Fehltritt können die Kampfrichter aus drei Perspektiven analysieren. Beim Internationalen Bodensee Cup in Friedrichshafen kämpfen die TaekwondoSportler nach Höchststandard und zu Grand Prix-Bedingungen und das erstmals.
Der Verein Taekwondo Ailingen richtet das Turnier am Samstag, 7. Juli, zum 20. Mal aus. „Zum Jubiläum erwarten die Kämpfer die besten Bedingungen“, verspricht Cheftrainer Giuseppe Pistillo.
Die Sensoren an Füßen, Kampfweste und Helm tragen die Sportler beim Bodensee Cup und bei anderen größeren Turnieren bereits seit einigen Jahren. Bei jedem Schlag registriert das Computersystem die Stärke und das Ziel des Kicks. Je nach Gewichtsklasse, Geschlecht und Alter gibt es dann Punkte für den Schlag. Seit diesem Frühling gibt es zwei Punkte für einen Kick zum Körper und vier Punkte für einen Kopftreffer. Für gedrehte Kicks gibt es jeweils zwei Zusatzpunkte.
Drei Kameras pro Kampffläche zeichnen alles auf
Die knapp 400 angemeldeten Sportler erwartet beim Bodensee Cup zusätzlich das neuste Kamerasystem. Pro Kampffläche zeichnen dann drei Kameras die Kämpfe auf. Auf vier Monitoren rund um die Matte können die Sportler die Punkteanzeige sehen. Kommt es zu einem Videobeweis können Sportler, Coaches und Zuschauer an den Monitoren mitverfolgen, wie sich die Szene zugetragen hat, während die Kampfrichter ihre Entscheidung fällen.
„Das ist ein System, das sonst nur bei internationalen Turnieren auf höchstem Niveau zum Einsatz kommt. Turniere, die von Vereinen wie uns ausgerichtet werden, haben selten überhaupt eine einzige Kamera im Einsatz“, erklärt Pistillo. Zum Turnierjubiläum war es dem Cheftrainer und Ausrichter aber wichtig, den Sportlern etwas Besonderes zu bieten. Es ist dasselbe System, das auch beim Grand Prix in Rom zum Einsatz kommt.
Aus sieben Nationen, unter anderem aus Serbien, Tunesien und Jordanien reisen die Kämpfer an, um sich auf diesem Niveau zu messen. Auch die Kampfrichtermannschaft ist international: Unter anderem aus Italien, Österreich und der Schweiz kommen die Kampfrichter und sind gespannt auf das neue System, das viele zum ersten Mal testen. Pistillo hofft, dass am Samstag alles klappt: „Ich bin sicher, dass die Kämpfe dadurch noch fairer und spannender werden.“
Die Kämpfe des Bodensee Cups beginnen am Samstag, 7. Juli, um 10.30 Uhr in der Sporthalle des Berufsschulzentrums in Friedrichshafen. Der Eintritt kostet fünf Euro. Darin enthalten ist ein Verzehrgutschein von zwei Euro.