Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Inselhalle kostet fast 62 Millionen Euro
LINDAU (dik) - Die Inselhalle Lindau wird nochmals deutlich teurer als zuletzt angenommen. Allerdings gebe es schon einen Plan für die Finanzierung. Beides hat Kämmerer Felix Eisenbach in einer nicht-öffentlichen Sitzung des Inselhallenausschusses ausgeführt. Die Gesamtkosten für Inselhalle, Parkhaus und Therese-vonBayern-Platz liegen demnach bei fast 62 Millionen Euro.
Bei den Haushaltsberatungen im November hatten Oberbürgermeister Gerhard Ecker und Kämmerer Eisenbach noch mit Baukosten gerechnet, die nicht höher als knapp 58 Millionen Euro liegen sollten. Entsprechend hatte der Stadtrat den Haushaltsplan für das laufende Jahr aufgestellt. Inzwischen geht Eisenbach aber von 61,8 Millionen Euro Gesamtkosten aus. Auch wenn die Halle noch lange nicht endgültig abgerechnet ist, sagt der Oberbürgermeister zu, weitere Steigerungen werde es nicht geben: „Dies ist ein Worst-Case-Szenario. Wir gehen davon aus, dass wir einige der zusätzlich gestellten Forderungen reduzieren beziehungsweise zurückweisen können“, kommentierte Ecker die Entwicklung gemäß einer Pressemitteilung.
Worst-Case-Szenario, also der denkbar schlechteste Fall, deshalb, weil die Stadt damit rechnet, dass sie einige der in diesem Kostenansatz enthaltenen Forderungen von Baufirmen nicht oder nicht in vollem Umfang bezahlen muss. Außerdem bestehen gegenüber einzelnen Firmen auch Gegenforderungen der Stadt. Dabei könnte es durchaus sein, dass diese Fälle noch vor Gericht landen. Die Investitionskosten für die Inselhalle samt Nebenanlagen sind im Vergleich zum vergangenen Herbst nochmals gestiegen. 4,5 Millionen Euro muss die Stadt damit zusätzlich tragen, die bisher nicht im Haushalt eingeplant sind. Darin enthalten sind laut Pressemitteilung die Mehrkosten und der Anteil der nicht abzugsfähigen Vorsteuer. Damit zahlt die Stadt für die neue Inselhalle insgesamt etwa 23 Millionen, der Freistaat Bayern fördert die Halle mit rund 30 Millionen Euro. Dazu kommt das Parkhaus, das knapp zehn Millionen Euro gekostet hat. Beim Stadtratsbeschluss für den Neubau hatten die Fachleute die Gesamtkosten auf 50 Millionen Euro geschätzt.