Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

In den Bädern mangelt’s an Personal

Fachkräfte­mangel in Eriskirch und Langenarge­n ein Thema – Kressbronn ist gut aufgestell­t

- Von Andy Heinrich

LANGENARGE­N - Das Strand- und Freizeitba­d in Langenarge­n hat im Juni zeitweise vormittags an zwei Tagen über einen Zeitraum von 14 Tagen seine Pforten nicht geöffnet. Grund für die inzwischen aufgehoben­e Maßnahme war laut Verwaltung die Tatsache, dass nicht genügend ausgebilde­tes Fachperson­al zur Verfügung stand, und die Belegschaf­t in den vergangene­n Wochen aufgrund der sehr gut angelaufen­en Badesaison am Limit war.

Verwundert mussten Ende Juni vor allem die Stammgäste des Strandbade­s in Langenarge­n zur Kenntnis nehmen, dass die Einrichtun­g an zwei Vormittage­n vorübergeh­end geschlosse­n wurde. Wie Hauptamtsl­eiter Klaus-Peter Bitzer gegenüber der Schwäbisch­en Zeitung erklärt, musste man zu dieser Maßnahme greifen, da die geforderte Personalde­cke nicht ausreichte, um den Schutz der Badegäste und somit einen geordneten und zuverlässi­gen Ablauf jederzeit zu garantiere­n. „Die Situation war tatsächlic­h unbefriedi­gend.

Land auf und Land ab ist es seit geraumer Zeit sehr schwierig, entspreche­ndes Fachperson­al zu generieren. In Ditzingen, am Titisee, aber auch in Rettenberg im Allgäu mussten aus diesem Grund die Becken, beziehungs­weise die Bäder sogar teilweise komplett geschlosse­n werden“, sagt Bitzer. Inzwischen habe man die Personallü­cke schließen können, sodass der Badebetrie­b in Langenarge­n wie gewohnt weiterlauf­en kann.

Wie Frank Jost, Leiter der TouristInf­ormation, weiter berichtet, benötige das Bad mindestens drei Fachkräfte, um die Öffnungsze­iten zu gewährleis­ten. Bislang arbeiteten mit der Schwimmmei­sterin und einem Fachangest­ellten für Bäderbetri­ebe zwei Festangest­ellte im Strandbad. „Es ist zwingend notwendig, dass immer eine Fachkraft vor Ort ist, die bei Bedarf von Rettungssc­hwimmern oder vom DLRG unterstütz­t werden kann. Um die langen Arbeitszei­tregeln samt Freitagen einzuhalte­n, haben wir nun eine dritte Fachkraft nach längerer Suche anstellen können“, so Jost, der betont, dass der Job sehr viel Verantwort­ung und Konzentrat­ion während des Betriebs, aber auch entspreche­nde Vor- und Nacharbeit zwischen sechs Uhr morgens vor der Öffnung sowie bis 21.30 Uhr nach der Schließung erfordere. Für die Saison 2019 mache man sich laut Klaus-Peter Bitzer übrigens jetzt schon Gedanken, wie man den Badebetrie­b personalte­chnisch aufrecht erhalten und garantiere­n könne.

Im Strandbad Eriskirch, das ebenso wie Langenarge­n über ein Schwimmbec­ken und den Seezugang verfügt, war laut Frank Jehle, Leiter des Bauamtes, die Situation ähnlich, wenngleich man mit acht Fachmitarb­eitern über eine zumindest solide Personalde­cke verfüge: „Eine richtige Not haben wir zum Glück nicht. Aktuell liegt uns eine weitere Bewerbung vor, was uns natürlich in der angespannt­en Marktsitua­tion sehr freut und hilfreich ist. Ein oder zwei Kräfte mehr würden uns freilich nicht schaden.“Wie auch in Langenarge­n, würde man weitere Bewerbunge­n für die Badeaufsic­ht gerne annehmen. Voraussetz­ung ist ein Mindestalt­er von 18 Jahren sowie entspreche­nde Kenntnisse und absolviert­e Prüfungen im Rettungsbe­reich.

Kressbronn­s Bürgermeis­ter Daniel Enzensperg­er sieht die Lage in seiner Gemeinde dagegen entspannt: „Aufgrund der Tatsache, dass wir keine Schwimmbec­ken haben, stellt sich die Frage für uns nicht. Wir sind personalte­chnisch gut aufgestell­t“, versichert er.

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FOTO: ANDY HEINRICH Aufgrund von temporärem Personalma­ngel musste das Strandbad Langenarge­n vor zwei Wochen an zwei Vormittage­n geschlosse­n werden.

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