Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
In den Bädern mangelt’s an Personal
Fachkräftemangel in Eriskirch und Langenargen ein Thema – Kressbronn ist gut aufgestellt
LANGENARGEN - Das Strand- und Freizeitbad in Langenargen hat im Juni zeitweise vormittags an zwei Tagen über einen Zeitraum von 14 Tagen seine Pforten nicht geöffnet. Grund für die inzwischen aufgehobene Maßnahme war laut Verwaltung die Tatsache, dass nicht genügend ausgebildetes Fachpersonal zur Verfügung stand, und die Belegschaft in den vergangenen Wochen aufgrund der sehr gut angelaufenen Badesaison am Limit war.
Verwundert mussten Ende Juni vor allem die Stammgäste des Strandbades in Langenargen zur Kenntnis nehmen, dass die Einrichtung an zwei Vormittagen vorübergehend geschlossen wurde. Wie Hauptamtsleiter Klaus-Peter Bitzer gegenüber der Schwäbischen Zeitung erklärt, musste man zu dieser Maßnahme greifen, da die geforderte Personaldecke nicht ausreichte, um den Schutz der Badegäste und somit einen geordneten und zuverlässigen Ablauf jederzeit zu garantieren. „Die Situation war tatsächlich unbefriedigend.
Land auf und Land ab ist es seit geraumer Zeit sehr schwierig, entsprechendes Fachpersonal zu generieren. In Ditzingen, am Titisee, aber auch in Rettenberg im Allgäu mussten aus diesem Grund die Becken, beziehungsweise die Bäder sogar teilweise komplett geschlossen werden“, sagt Bitzer. Inzwischen habe man die Personallücke schließen können, sodass der Badebetrieb in Langenargen wie gewohnt weiterlaufen kann.
Wie Frank Jost, Leiter der TouristInformation, weiter berichtet, benötige das Bad mindestens drei Fachkräfte, um die Öffnungszeiten zu gewährleisten. Bislang arbeiteten mit der Schwimmmeisterin und einem Fachangestellten für Bäderbetriebe zwei Festangestellte im Strandbad. „Es ist zwingend notwendig, dass immer eine Fachkraft vor Ort ist, die bei Bedarf von Rettungsschwimmern oder vom DLRG unterstützt werden kann. Um die langen Arbeitszeitregeln samt Freitagen einzuhalten, haben wir nun eine dritte Fachkraft nach längerer Suche anstellen können“, so Jost, der betont, dass der Job sehr viel Verantwortung und Konzentration während des Betriebs, aber auch entsprechende Vor- und Nacharbeit zwischen sechs Uhr morgens vor der Öffnung sowie bis 21.30 Uhr nach der Schließung erfordere. Für die Saison 2019 mache man sich laut Klaus-Peter Bitzer übrigens jetzt schon Gedanken, wie man den Badebetrieb personaltechnisch aufrecht erhalten und garantieren könne.
Im Strandbad Eriskirch, das ebenso wie Langenargen über ein Schwimmbecken und den Seezugang verfügt, war laut Frank Jehle, Leiter des Bauamtes, die Situation ähnlich, wenngleich man mit acht Fachmitarbeitern über eine zumindest solide Personaldecke verfüge: „Eine richtige Not haben wir zum Glück nicht. Aktuell liegt uns eine weitere Bewerbung vor, was uns natürlich in der angespannten Marktsituation sehr freut und hilfreich ist. Ein oder zwei Kräfte mehr würden uns freilich nicht schaden.“Wie auch in Langenargen, würde man weitere Bewerbungen für die Badeaufsicht gerne annehmen. Voraussetzung ist ein Mindestalter von 18 Jahren sowie entsprechende Kenntnisse und absolvierte Prüfungen im Rettungsbereich.
Kressbronns Bürgermeister Daniel Enzensperger sieht die Lage in seiner Gemeinde dagegen entspannt: „Aufgrund der Tatsache, dass wir keine Schwimmbecken haben, stellt sich die Frage für uns nicht. Wir sind personaltechnisch gut aufgestellt“, versichert er.