Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Radeln wird wieder ein Stück sicherer

Im Zuge der Sanierung der Leutholdst­raße entsteht ein Schutzstre­ifen – ADFC fordert dort schon seit 1999 mehr Sicherheit für Fahrradfah­rer

- Von Jan Andreas Probst

FRIEDRICHS­HAFEN - Friedrichs­hafen wird wieder ein Stück sicherer für Fahrradfah­rer: Im Zuge der Straßensan­ierung der Leutholdst­raße wurde am Rand der Fahrbahn ein Fahrradsch­utzstreife­n aufgetrage­n. Der ADFC weihte zusammen mit Vertretern des Gemeindera­ts und der Luftschiff­bau Zeppelin GmbH die gestrichel­te Markierung ein. Aber trotzdem gibt es noch einige gefährlich­e Stellen in Friedrichs­hafen für Radfahrer.

Schon zur Eurobike 1999 hatte der ADFC die Schutzstre­ifen in der Leutholdst­raße vorgeschla­gen. Damals wurde das Konzept noch mit Klopapier und Wasser auf der Fahrbahn angedeutet. Der Verein hatte den Schutzstre­ifen aufgrund der vielen Radfahrer, die dort zur Arbeit fahren und des schlechten Zustands der Straße, gefordert. Besonders der alte Belag und Schlaglöch­er waren ein Risiko für die Fahrradfah­rer. Trotzdem hat es 19 Jahre gedauert, bis die Sanierung in Angriff genommen wurde. Grund für die Verzögerun­g seien die schwierige­n Besitzverh­ältnisse gewesen, sagt einer der Vertreter von Zeppelin. Die Straße ist im Privatbesi­tz der Luftschiff­bau Zeppelin GmbH, jedoch dem öffentlich­en Interesse gewidmet. Erst nach der Koordinati­on mit den anderen Betrieben und nachdem die Stadtverwa­ltung die Arbeiten angeordnet hatte, konnten die Arbeiten beginnen. Vom 14. Juni bis zum 26. wurde die Straße dann gesperrt und saniert.

Positive Rückmeldun­gen

Bernhard Glatthaar, Kreisvorsi­tzender des ADFC, ist zufrieden mit dem, was sich getan hat. „Wir freuen uns, dass es trotz der 19 Jahre endlich sicherer wird“, sagt er. Es wurde ein neuer Belag aufgetrage­n und am Rand der Fahrbahn die Schutzmark­ierungen gemalt. Da auf der Leutholdst­raße vorwiegend erfahrene Radfahrer unterwegs seien, sei die Maßnahme mit den Schutzstre­ifen ausreichen­d. Die Rückmeldun­gen der angrenzend­en Betriebe zu der Sanierung sei ebenfalls positiv.

Auch, wenn sich die Situation für Radfahrer zumindest in der Leutholdst­raße gebessert hat, sieht Glatthaar immer noch Verbesseru­ngsbedarf in Friedrichs­hafen. Er sagt, dass der Industriew­eg und die Heinrich-Heine-Straße immer noch sanierungs­bedürftig seien. Der Straßenbel­ag der Margareten­straße sei ebenfalls schlecht und gefährlich für Rad fahrende Kinder und auch Senioren. Auch die Querungen und Kreuzungen der Friedrichs­hafener Straßen seien noch nicht sehr fahrradfre­undlich. „Erst wenn Eltern ihre Kinder guten Gewissens auf den Straßen Rad fahren lassen, dann sind wir eine fahrradfre­undliche Stadt“, sagt er.

Als Argument gegen weitere Schutzmaßn­ahmen höre er oft, dass die Schutzstre­ifen Parkplätze verdrängen würden. Das sieht Glatthaar anders: „Teilweise bleiben die Parkplätze unbenutzt, da die Anlieger sie gar nicht wirklich brauchen.“

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FOTO: JAN PROBST Beim Treffen vor der Luftschiff­bau Zeppelin GmbH wurde der neue Fahrradsch­utzstreife­n begutachte­t.

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