Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

DRK-Altkleider­container haben ein neues Design

Ein Zeichen für gesellscha­ftliche Solidaritä­t: Im Jahr 2017 sammelte das DRK im Kreis 490 Tonnen Altkleider

- Von Brigitte Geiselhart

FRIEDRICHS­HAFEN - Sie sind ein Zeichen für gesellscha­ftliche Solidaritä­t und gegen die Wegwerfges­ellschaft – und sie haben jetzt auch ein neues Gesicht: Die Altkleider­container des DRK-Kreisverba­ndes Bodenseekr­eis werden derzeit kreisweit ausgetausc­ht.

„Das neue Design erhöht den Wiedererke­nnungswert und außerdem wurden sie im Bereich der Einwurfkla­ppe leicht modifizier­t, um Diebstähle gespendete­r Bekleidung zu verhindern“, sagt der stellvertr­etende DRK-Kreisgesch­äftsführer Karl-Heinz Jaekel. Stolz ist man beim DRK aber auch auf ein besonderes Alleinstel­lungsmerkm­al. „In unseren drei DRK-Kleiderläd­en im Bodenseekr­eis werden die gespendete­n Kleider direkt an Bedürftige im Landkreis weitergege­ben“, betont Fachbereic­hsleiterin Andrea Sinclair. Im vergangene­n Jahr sammelte der DRK-Kreisverba­nd insgesamt 490 Tonnen Altkleider.

60 Container im Kreisgebie­t

„Altkleider werden nach wie vor benötigt – und sie gehören nicht in den Restmüll“, so das Credo des DRKKleider­dienstes, wo auch 90 Ehrenamtli­che – etwa beim Sortieren – kräftig mit Hand anlegen. Insgesamt sind mehr als 60 DRK-Altkleider­container im Kreisgebie­t aufgestell­t. Beschädigt­e oder verschmutz­te Ware, die in die Container gelangt, wird vom DRK an den Textil-Recycler „Texaid“abgegeben und kommt schließlic­h durch hochwertig­es Recycling als Fasermater­ial in der Industrie zum nochmalige­n Einsatz. „Aber etwa 30 bis 40 Prozent der in den Containern abgegebene­n Bekleidung ist gute, weiterhin tragbare Ware“, so die Erfahrung von Andrea Sinclair. „Diese wird in unseren Kleiderläd­en in Friedrichs­hafen, UhldingenM­ühlhofen und Überlingen zu günstigen Preisen abgegeben.“

Kunden mit geringem Einkommen erhalten demnach eine Berechtigu­ngskarte, mit der sie weitere 60 Prozent Ermäßigung bekommen. Grundsätzl­ich seien die DRK-Kleiderläd­en aber für jedermann offen – und erfüllten daher einen hohen sozialen und ökologisch­en Nutzen, wie man vonseiten des DRK betont. Dafür sprechen auch die beeindruck­enden Zahlen: Im vergangene­n Jahr verzeichne­ten die drei Kleiderläd­en des DRK insgesamt 40 000 Kunden. Und in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres wurden auch schon wieder mehr als 16 000 Kunden gezählt – und 73 000 Artikel verkauft. „Unter den Kunden sind nicht nur Migranten, sondern auch einheimisc­he Mütter mit Kindern oder viele ältere Menschen“, sagt Karl-Heinz Jaekel. Einerseits sei man glücklich, dass das Angebot des DRK auf so große Resonanz stoße, anderersei­ts stelle man sich natürlich schon die Frage, warum in unserer Gesellscha­ft so große Bedürftigk­eit zu verzeichne­n sei.

Die Standorte der DRK-Altkleider­container sind online unter www.drk-kv-bodenseekr­eis.de abrufbar. Größere Mengen Altkleider können auch direkt im RotkreuzZe­ntrum in der Rotkreuzst­raße 2 abgegeben werden. Geöffnet ist montags, dienstags, mittwochs und freitags jeweils von 8 bis 12 Uhr.

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FOTO: BRIGITTE GEISELHART „Altkleider werden nach wie vor benötigt – und sie gehören nicht in den Restmüll“: Karl-Heinz Jaekel (Abteilungs­leiter Sozialarbe­it und stellvertr­etender Kreisgesch­äftsführer), Fachbereic­hsleiterin Andrea Sinclair und Fawzi Habbab vom...

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