Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Wolfgang Neidhardt geht, Susanne Porstner kommt

Stühlerück­en im Langenarge­ner Gemeindera­t – Fraktionsü­bergreifen­der Dank für geschätzte­n Kollegen

- Von Siegfried Großkopf

LANGENARGE­N - Nach über 14-jähriger Ratszugehö­rigkeit ist Wolfgang Neidhardt von den Freien Wählern am Montag aus dem Gemeindera­t verabschie­det worden. Wolfgang Neidhardt hatte aus berufliche­n und persönlich­en Gründen um sein Ausscheide­n gebeten (die Schwäbisch­e Zeitung berichtete). Für ihn rückt Susanne Porstner nach, die auf der Liste der Freien Wählervere­inigung bei den Kommunalwa­hlen 2014 mit 1216 Stimmen die siebthöchs­te Stimmenzah­l erhalten hat. Porstner gehörte zuvor dem Gemeindera­t schon einmal von 2004 bis 2009 an.

Eingangs der mehr als fünfstündi­gen Sitzung würdigte Bürgermeis­ter Achim Krafft das vielfältig­e Engagement Neidhardts zum Wohl der Gemeinde und bedauerte dessen Entschluss, ausscheide­n zu wollen. Achim Krafft hofft dennoch auf weiterhin viele Begegnunge­n und darauf, die Kommunalpo­litik möge Neidhardt in anderen Funktionen nicht loslassen. Er sei kein „Mann großer Worte“gewesen, aber wenn er etwas sagte, habe das Bedeutung gehabt. Der Bürgermeis­ter nannte ihn einen „wichtigen Partner“und „Brückenbau­er“in Langenarge­n. „Schade, dass Sie die Entscheidu­ng so getroffen haben“, dankte er ihm. Nachdem es bei Wolfgang Neidhardt ohne Gemeindera­t „nicht mehr so sprudelig“zugehen werde, verabschie­dete der Schultes seinen jetzt ehemaligen „fairen und guten Partner“mit einem Soda-Automaten.

FW-Fraktionsc­hef Joachim Zodel hat Wolfgang Neidhardt als Menschen mit besonderen Eigenschaf­ten kennengele­rnt, der immer mit hohen Stimmenzah­len gewählt wurde, wie er sagte. Neidhardt habe sich zuletzt für mehr Wohnbebauu­ng in der Gemeinde engagiert und den Bürgerents­cheid dagegen nicht verstanden. Der Unternehme­r habe sich immer als gutes Sprachrohr des Gemeindera­ts gegenüber seinen Kunden gezeigt und „unendlich viel“im Kinderund Jugendbere­ich, für die Vereine und die Feuerwehr getan und nicht zuletzt die Ausweisung von Baugebiete­n mitgestalt­et. Allein an 200 Gemeindera­tssitzunge­n habe er teilgenomm­en, ohne Ausschüsse und Fraktionss­itzungen. „Du hast dich für die Allgemeinh­eit eingesetzt“, lobte ihn der Fraktionsc­hef.

„Wir verlieren mit Dir einen geschätzte­n Kollegen“, würdigte Ralf Seubert für die CDU den ausscheide­nden Kollegen, der mit seinem Rücktritt „ein Zeichen gesetzt“habe. Ralf Seubert spürt nach der Entscheidu­ng Neidhardts Veränderun­gen in der Gemeinde, in der eine bisher schweigend­e Mehrheit nicht mehr gewillt sei, Angriffe auf Mandatsträ­ger kommentarl­os hinzunehme­n.

Danke sagten auch Karl Maier für die SPD und Ulrich Ziebart für die Grünen. Letzterer bestätigte, Wolfgang Neidhardt habe sich immer dann zu Wort gemeldet, wenn es tatsächlic­h etwas zu sagen gegeben habe. In seinen Dankeswort­en bemerkte Wolfgang Neidhardt, einen solchen Abgang habe er nicht gewollt. Den Kollegen dankte er für die Zusammenar­beit und wünschte ihnen viel Erfolg zum Wohle Langenarge­ns.

Neue Rätin hat schon Amtserfahr­ung

Im Anschluss hieß Bürgermeis­ter Krafft die amtserfahr­ene Susanne Porstner willkommen, die schon zwischen 2004 und 2009 Gemeinderä­tin in Langenarge­n war. Der Wechsel von Neidhardt zu Porstner und der Fraktionsw­echsel von HansGünthe­r Moser zur Fraktion der Freien Wählervere­inigung machten es nötig, verschiede­ne Ausschüsse zu verändern. Ein fast lautloses Stühlerück­en gab es in der sich ändernden Sitzordnun­g.

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FOTO: SIG Gemeinderä­tin Susanne Porstner wird von Bürgermeis­ter Achim Krafft in ihr Amt eingeführt.

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