Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Schüler küren Schützenkönig
Traditionelles Seehasenschießen und Ballwerfen der Häfler Schulen
FRIEDRICHSHAFEN - Die Achtklässler der Häfler Schulen haben am vergangenen Wochenende ihren Ballund Schützenkönig gekürt. Beim 70. Seehasenfest stand am Samstagnachmittag das traditionelle Seehasenschießen und Ballwerfen auf dem Programm. Die Suche nach dem Schützenkönig ist seit dem ersten Seehasenfest Tradition.
In diesem Jahr nahmen rund 600 Schüler aller Häfler Schulen teil. Die Jugendlichen können sich jeweils entscheiden, ob sie mit der Armbrust auf ein goldenes Ei schießen, oder lieber mit Bällen auf einen Korb zielen wollen. Armbrustschützen haben nur einen einzigen Versuch, beim Ballwerfen hat man dagegen drei Chancen.
Besonders die Armbrustschützen machten es in diesem Jahr sehr spannend. Nach den ersten 100 Teilnehmern hatte immer noch niemand das goldene Ei erwischt. Treffen in der ersten Runde mehrere Schüler das Ei, gibt es ein Stechen. Gegen Ende des ersten Durchgangs gab es dann aber ungewöhnlich viele Treffer. Besonders stark vertreten war die GrafSoden-Realschule, die gleich drei der sechs Finalisten stellte. „Ein besonders talentierter Jahrgang“, kommentierte Moderator Bruno Hirscher.
Das Ballwerfen entschied Peter Holzbrecher aus der 8 d der Sankt Elisabeth Realschule klar für sich. Er traf in beiden Runden mit beneidenswerter Lässigkeit direkt in den Korb und ist damit der diesjährige Ballkönig. Beim Schießen konnte sich Sebastian Rohrer aus der 8 a der Bodensee-Schule St. Martin die Krone sichern. Nachdem er in der ersten Runde das Ei getroffen hatte, legte er im Stechen mit sehr guten neun Punkten nach.
Die beiden Sieger dürfen am Sonntag beim Festumzug auf dem Wagen des Seehasen mitfahren und können sich über Reisegutscheine freuen. Für alle, die den Sieg knapp verpasst haben, gab es Trostpreise, wie etwa „Seehasen-T-Shirts“oder Gutscheine zum Tretbootfahren. Dadurch war die Stimmung auch bei allen, die das goldene Ei nicht erwischt hatten, bestens.
Bruno Hirscher und Radegundis Ruess führten souverän durch das Programm. Beide sind ehemalige Lehrer der Häfler Schulen. Auch der Rest der ehrenamtlichen Helfer und Organisatoren bestand aus Lehrern und Betreuern der Schulen. Das Laden der Armbrüste und die Einweisung an der Waffe übernahmen allerdings Spezialisten: Die Mitglieder der Schützengemeinschaft Friedrichshafen luden die Armbrüste im Akkord und sorgten für einen sicheren Wettbewerb.
Lediglich die langen Wartezeiten in der Sonne trübten den Enthusiasmus mancher Schülerinnen: „Es ist schon eine coole Idee und wir machen auch gerne mit, aber das lange Warten in der Menschenmenge, bei der Hitze, ist doof“, so Nour Taumi. Ihre Freundin Vera Yilmaz ergänzt, „Ich fände es besser, wenn die Uhrzeiten nach Klassen gestaffelt wären, dann würden nicht alle auf einmal kommen und man müsste nicht so lange anstehen“.