Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Ulmer haben’s in Las Vegas schwer
ULM (pit) - Seit zehn Tagen weilt Thomas Stoll zusammen mit Trainer Thorsten Leibenath bei der Talentschau der NBA in Las Vegas, an seinen Erlebnissen im Spielerparadies im amerikanischen Bundesstaat Nevada und den Ergebnissen lässt der Manager des Basketball-Bundesligisten Ratiopharm Ulm die Anhänger via Kurznachrichtendienst Twitter teilhaben. Demnach wird es zumindest keine unmittelbaren Ergebnisse geben.
In der Nacht zum Montag schrieb Stoll: „Preise fallen zwar inzwischen, aber deren Niveau ist weiter abenteuerlich. Also warten, nach Hause fliegen und dann hoffentlich die richtigen Entscheidungen treffen.“Außerdem durften die Fans zur Kenntnis nehmen, dass die Ulmer für die kommende Saison keinen weiteren Center suchen. Die Einschätzung des Managers: „Gavin, Isaac, Dwayne und Nico werden das abdecken können.“Also Gavin Schilling (2,06 Meter), Isaac Fotu (2,03), Dwayne Evans (2,01) und der 19-jährige Nachwuchsspieler Nicolas Bretzel (2,09).
Ohlbrecht-Abgang wirkt nach
Dieser Teil der Personalplanung wird von den Anhängern in den sozialen Medien kontrovers diskutiert, zumal er die großen Positionen betrifft, auf denen die Ulmer schon in der vergangenen und ziemlich verkorksten Spielzeit Probleme hatten. Künftig fehlt auch noch Tim Ohlbrecht, dessen Abschied sich alles andere als geräuschlos vollzogen hat. Im Mai des vergangenen Jahres war vom Verein noch verkündet worden, dass der 2,10-Meter-Hüne während der Pause wegen seiner Knieverletzung sein Arbeitspapier vorzeitig bis 2020 verlängert habe. Vor wenigen Wochen war dann plötzlich die Rede davon, dass der Vertrag ausgelaufen sei und dass Ohlbrecht aus seiner amerikanischen Wahlheimat nicht zurück nach Ulm kommt. Knackpunkt war wohl ein nicht bestandener Medizincheck. Ohlbrecht beklagte sich jedenfalls in einem Interview, der Ulmer Finanzchef Andreas Oettel legte anschließend den Standpunkt des Vereins dar und möglicherweise trifft man sich irgendwann sogar vor dem Arbeitsgericht wieder. Mitten im basketballerischen Sommerloch herrschte jedenfalls plötzlich mächtig Unruhe.