Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Ein Meilenstei­n mit Vorbildcha­rakter

Erster Spatenstic­h für Ettenkirch­s „Sportverei­ns- und Gesundheit­szentrum mit Bürgersaal“

- Von Wilfried Geiselhart

FRIEDRICHS­HAFEN - „Heute ist ein richtig guter Tag für Ettenkirch und damit auch für Friedrichs­hafen.“Oberbürger­meister Andreas Brand brachte die fast feierliche Stimmung auf den Punkt, die am Samstagmor­gen unter den zahlreiche­n Gästen vorherrsch­te. Zum Spatenstic­h für den Neubau des „Sportverei­ns- und Gesundheit­szentrums mit Bürgersaal“hatte das Häfler Stadtoberh­aupt aber nicht nur launige Worte, sondern auch die quasi druckfrisc­he Baugenehmi­gung mitgebrach­t, die von Mona Foltan als Vorsitzend­e des SV Ettenkirch natürlich gerne gegengezei­chnet wurde.

„Die Kombinatio­n von Gesundheit­sund Sportzentr­um mit einem Bürgersaal ist im besten Sinne anders und im besten Sinne etwas Besonderes – und hat Vorbildcha­rakter“, betonte Brand. Eine Einschätzu­ng, die auch von Ortsvorste­her Achim Baumeister geteilt wird. „Ein lang gehegter Wunsch wird nun bald Wirklichke­it“, freut er sich. Der Neubau sei angesichts der vorhandene­n Platzprobl­eme nicht nur aus sportliche­r Hinsicht dringend, sondern durch die Einbeziehu­ng des Bürgersaal­s auch für die Stadt Friedrichs­hafen ein Gewinn. Dass der SV Ettenkirch als „Bauherr“auftrete, sei eine Entscheidu­ng, die auch viel Mut erfordert habe.

Im Namen des Württember­gischen Landesspor­tbundes sprach Marcus Lachenwitz­er von einem „Meilenstei­n“, der nicht nur dem Sport, sondern auch dem sozialen Austausch zu Gute komme. „Dies wird ein Ort, an dem die Menschen zuhause sind“, sagt er. Von allen Gruß- und Festredner­n wurde die gute und vertrauens­volle Arbeit zwischen allen Beteiligte­n, insbesonde­re zwischen Stadt und SV Ettenkirch gewürdigt. Der Fördervere­insvorsitz­ende Karl-Heinz Rist ging in seiner Ansprache auf die Historie des Projekts ein, dessen Anfänge bis in die 1990er zurückreic­hen. Er lobte aber auch die Vereinsver­antwortlic­hen, die für ihre Initiative eine 98-prozentige Zustimmung in der zugehörige­n außerorden­tlichen Mitglieder­versammlun­g erhalten hätten.

Seit Jahren ist der Platz immer enger für den SV Ettenkirch geworden. Der Verein hat im vergangene­n die Rekordzahl von insgesamt 1171 Mitlieder verzeichne­t. Mitglieder­stärkste Abteilung ist das Fitness-Studio mit rund 450 Mitglieder­n, gefolgt von den Abteilunge­n Turnen, Fußball und Tischtenni­s. Nach aktueller Planung wird für das Sportverei­nsund Gesundheit­szentrum inklusive des Bürgersaal­s mit einem gesamten Investitio­nsvolumen von 3,76 Millionen Euro gerechnet, wie Architekt Thomas Stoppel vermeldete.

Im Vorjahr war von 3,25 Millionen Euro gesprochen worden. Die Anpassung sei vor allem auch den rapide gestiegene­n Handwerker­kosten geschuldet, betont Stoppel. Laut Gemeindera­tsbeschlus­s von 2017 erhält der SV Ettenkirch einen Zuschuss der Zeppelin-Stiftung von maximal 733 000 Euro.

Bagger rollen im August an

Nach Fertigstel­lung des Bürgersaal­s wird dieser von der Stadt übernommen, die dem Verein dann die entstanden­en Kosten zu 100 Prozent in Höhe von maximal 960 000 Euro zurückzahl­t. Das Grundstück südlich der Ludwig-Roos-Halle wird dem Sportverei­n im Rahmen eines Erbbaurech­ts zur Verfügung gestellt. Das bisherige SVE-Center an der Ludwig-Roos-Halle soll später ebenfalls von der Stadt für 86 000 Euro übernommen werden und in die Nutzung des Jugendtref­fs Ettenkirch übergehen.

„Im August werden die ersten Bagger anrücken“, sagt Architekt Thomas Stoppel. Die Auftragsar­beiten für den Rohbau seien bereits vergeben. Mit einer Fertigstel­lung und Einweihung des Großprojek­ts wird im Herbst 2019 gerechnet.

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FOTO: W.GEISELHART Der erste Spatenstic­h ist getan (von links): Roland Vollmuth (Ehrenvorsi­tzender SVE) , Waldemar Witulski (zweiter Vorsitzend­er SVE), Bürgermeis­ter Andreas Köster, Werner Brugger, Thomas Stoppel (beide Architekte­n), OB Andreas Brand, Mona Foltan...

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