Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Eine Kirchengemeinde in bester Feierlaune
Im Häfler Osten wurde rund um die Bonhoefferkirche 50-jähriges Jubiläum gefeiert
FRIEDRICHSHAFEN - In bester Feierlaune präsentierte sich die Bonhoeffergemeinde am vergangenen Wochenende – und sie hatte auch allen Grund dazu. Gleich dreimal durfte ein 50-jähriges Jubiläum gefeiert werden. Sowohl die Kirchengemeinde, als auch der Bonhoeffer-Kindergarten und das Kinderhaus Habakuk dürfen auf ein halbes Jahrhundert zurückblicken.
Leuchtende Kinderaugen gab es schon am frühen Sonntagmorgen. Kurz nach 9 Uhr starteten die Mädchen und Jungs am Kinderhaus Habakuk zusammen mit Pfarrer Hannes Bauer, dem Team der Erzieherinnen und natürlich auch mit ihren Eltern zur Prozession in Richtung Bonhoefferkirche. „Wir sind erwachsen geworden, in die Jahre gekommen – und kommen trotzdem noch frisch daher“, begrüßte Pfarrer Hannes Bauer die große Festgemeinde zum kindgerecht gestalteten Familiengottesdienst, bei dem die Kleinsten wiederum zu den Größten gehörten. „Man werde auch in Zukunft das Ziel nicht aus den Augen verlieren, „in evangelischer Vergewisserung und in ökumenischer Gemeinschaft“im Osten Friedrichshafens unterwegs zu sein, betonte Bauer. Die Kirchengemeinde und die Kindertagesstätten seien auch in der Stadt präsent und brächten christliche Wert sowohl im Alltag als auch am Sonntag ein.
Bürgermeister-Lob für die Erzieherinnen
Andreas Köster überbrachte in seinem Grußwort die Glückwünsche der Stadt Friedrichshafen. Er legte in seinem Dank an die Kirchengemeinde einen speziellen Fokus auf die Arbeit der Erzieherinnen. Die Kindergartenleiterinnen Karin Merk-Guggemoos und Sylvia Rambow und ihre Mitarbeiterteams sorgten unter schwierigen Rahmenbedingungen und mit großem Engagement dafür, dass „Kinder strahlen und Tränen getrocknet werden“, so Köster. Der Kirchengemeinderatsvorsitzende Uwe Barkmann ging in seiner Ansprache auf die 50-jährige Gemeindegeschichte ein. Als das Gemeindezentrum 1968 entstand, war zunächst an Gruppenräume verschiedenster Art, nicht jedoch an einen Gottesdienstraum gedacht.
Pläne, in einem zweiten Bauabschnitt in der Kitzenwiese die zugehörige Kirche mit Pfarrhaus zu errichten, wurden später aus finanziellen Gründen fallengelassen – also wurden im Bonhoefferhaus auch Gottesdienste gefeiert. Unter dem damaligen Pfarrer Johannes Thiemann entschied man sich vor rund 20 Jahren für eine Renovierung mit zugehörigem Anbau. Es entstand ein neuer Gottesdienstraum mit eindeutig sakralem Charakter und modernen Elementen aus Stahl, der im Dezember 2000 eingeweiht wurde. Wenn der integrierte Nebenraum geöffnet wird, finden seither insgesamt 250 Menschen Platz.
Amtsbereich mit Pfarrzimmer sind seither ebenfalls im Erdgeschoss untergebracht. Im Untergeschoss werden zwei Jugendräume und ein Mehrzweckraum auch für Kindergottesdienste genützt. Das Einzugsgebiet der Bonhoeffergemeinde reicht von der Hüniwiese bis zur Bahnlinie und vom Seewald bis zum Don Bosco Haus.
Dass dieses sich ab dem Jahr 2024 durch den bereits beschlossenen Wegfall der Pfarrstelle im Paul-Gerhardt-Haus entscheidend vergrößern werde, darauf blickte Barkmann schon mal voraus. Dann werde auch die auf rund 1450 Mitglieder geschrumpfte Bonhoeffergemeinde wieder stark ansteigen.
Punkt zwölf Uhr war es – begleitet von den Klängen des Seehasenfanfarenzugs – Zeit für den großen Luftballonstart vom dem Bonhoefferhaus. Nach Hause gehen musste man allerdings noch lange nicht. Beim anschließenden Gemeindefest war fürs leibliche Wohl und für gute Gespräche gesorgt. Auch Zauberer Tommy Bright bewies mit seinem lustigen Schabernack Fingerfertigkeit und ein gutes Händchen.