Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Karl-Maybach-Gymnasiast­en laufen für guten Zweck

Spenden gehen an Projekt der Arkade e.V. – Teile des Riedlepark­s werden gesperrt

- Von Jan Andreas Probst

FRIEDRICHS­HAFEN - Zwei Tage vor den Sommerferi­en wollen sich die Schüler des Karl-Maybach-Gymnasiums noch einmal richtig ins Zeug legen. Bei ihrem Spendenlau­f wollen sie für Obdachlose Geld sammeln. Rund 750 Schüler gehen für den guten Zweck an den Start.

Die Schüler wollen ab 8 bis 13 Uhr durch den Riedlepark laufen. „Wir haben die 700 Meter lange Strecke extra in den Wald gelegt, um im Hochsommer vom Schatten zu profitiere­n“, sagt Elodie Koczwara von der Schülermit­verantwort­ung, kurz SMV genannt.

Im Anschluss an den Spendenlau­f soll es ein gemütliche­s Grillen auf dem Schulhof geben. Anwohner sollten sich aber während des Laufs darauf einstellen, nicht durch den Riedlepark zu kommen. Zusammen mit dem Forstamt soll die Laufstreck­e abgesperrt werden, um die Läufer nicht zu stören.

Bei einem Pressegesp­räch erzählen die Schüler der SMV von der Idee des Spendenlau­fes. „Das Projekt sollte auf jeden Fall den Leuten vor Ort helfen“, sagt Annika Schrempp von der SMV. Die Idee fiel dann auf das Projekt „Hilfe helft Helfen“des Arkade e.V..

Das SMV-Mitglied Madlen Beck habe durch ihre Arbeit im Jugendparl­ament schon Kontakt zum Sozialarbe­iter Florian Nägele vom Verein gehabt. Als dieser dann von der Idee des Spendenlau­fes gehört hatte, sei er begeistert gewesen und stellte den Jugendlich­en das Projekt vor. Die Schüler haben den Lauf dann zusammen mit den Lehrern der Schule organisier­t. Nun gehen rund 750 Schüler für den guten Zweck an den Start.

Im Vorfeld haben sie sich Sponsoren unter Freunden und Familien gesucht. Für jede gelaufene Runde spenden diese einen selbst festgelegt­en Betrag. Dieser kann frei gewählt werden, einige gehen sogar bis zu zehn Euro pro Runde. Die Spendenber­eitschaft sei hoch.

Helfer erhalten Aufwandsen­tschädigun­g

Die Schüler sammeln das Geld für das Projekt „Hilfe helft Helfen“der Arkade e.V.. In diesem Projekt arbeiten die Menschen des Obdachlose­nheims in der Keplerstra­ße, das der Verein ebenfalls betreibt. Die Menschen aus diesem Haus sollen im Projekt anderen sozial benachteil­igten Menschen in der Nachbarsch­aft helfen. „Bei den Umzugs-, Malerund Gartenarbe­iten geht es um das gemeinscha­ftliche Erleben von Arbeit“, sagt Florian Nägele, „dadurch können die Menschen, die in unserer Gesellscha­ft oft vergessen werden, wieder Fuß fassen.“Die Helfer bekommen für ihre Arbeit eine ehrenamtli­che Aufwandsen­tschädigun­g.

Die Arkade hat ihren Ursprung als gemeindeps­ychiatrisc­her Verein mit Sitz in Ravensburg. Der Verein berät und betreut hauptsächl­ich psychisch kranke Menschen und ihre Familien. Die Stadt Friedrichs­hafen hat den Verein ursprüngli­ch für die Jugendarbe­it und Streetwork beauftragt. Das Angebot in Friedrichs­hafen wurde mittlerwei­le auf die Hilfe für Obdachlose und für Menschen in der Sexarbeit erweitert.

Ob es 2019 wieder einen Spendenlau­f geben wird, wissen Lehrer sowie Schüler noch nicht. Aber eines ist jetzt schon sicher, es lohnt sich auf jeden Fall vor den Ferien sich nicht nur sportlich zu betätigen, sonder auch etwas für den guten Zweck zu machen.

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