Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Feuerwehrleute meistern verzwickten Einsatz
Jahreshauptübung der Feuerwehr Deggenhausertal verläuft bis auf eine echte Panne reibungslos
DEGGENHAUSERTAL - Ganz schön ins Schwitzen gekommen sind die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Deggenhausertal bei ihrer Jahreshauptübung am Freitag. Nicht nur aufgrund des warmen Wetters. Im Ernstfall wäre das Übungsobjekt, die Zimmerei Störk in Mennwangen, ein schwieriger Einsatz gewesen.
Übungsannahme war, dass in einer der großen Hallen war aufgrund eines technischen Defekts ein abgestellter Lastwagen in Brand geraten. Beim Löschversuch konnten drei Mitarbeiter wegen der starken Rauchentwicklung nicht mehr ins Freie gelangen.
Das Feuer hätte im Ernstfall nicht nur im Lastwagen gute Nahrung gefunden, auch das gelagerte Holz- und Dämmmaterial hätte schnell gebrannt. Zudem gibt es noch einen Tank für den Dieselkraftstoff und auf der Halle ist eine Fotovoltaik-Anlage. Dies alles sind Punkte, die die Brandbekämpfung erschweren, doch damit nicht genug. Ganz real war nämlich auf der Zufahrtstraße ein großer Sattelzug mit einer Panne liegengeblieben, die Feuerwehrfahrzeuge kamen nur haarscharf vorbei.
Wenige Minuten nach der Alarmierung traf das Einsatzleitfahrzeug am Brandobjekt ein. Einsatzleiter Claudius Mecking verschaffte sich einen Überblick über die Situation und erhielt dazu noch einige Informationen vom Firmeninhaber. Wenig später folgten zwei Löschfahrzeuge. Mecking informierte die Gruppenführer. Als erstes galt es, mit Atemschutzträgern die drei Personen aus der Halle zu retten. Andere Wehrleute bauten gleichzeitig auf der Süd- und Nordseite des Gebäudes die Wasserversorgung auf. Zusätzlich wurden an der Deggenhauser Aach zwei Pumpen aufgebaut, um die Wasserversorgung sicherzustellen. Dies galt besonders für die Drehleiter, die aus Salem hinzugerufen wurde, und die besonders viel Wasser verbraucht. Sie unterstützte die Riegelstellung zur benachbarten Halle eines metallverarbeitenden Betriebes und kühlte das Dach. Im Ernstfall hätte sie den Brand von oben bekämpft. Zwischenzeitlich waren die drei Personen aus der Halle befreit und wurden von den Feuerwehrleuten an die Mitglieder des DRK-Ortsvereins Deggenhausertal zur weiteren medizinischen Betreuung übergeben.
Auch im Ernstfall wäre die Drehleiter aus Salem gekommen, erklärte Feuerwehrkommandant Karl Heinz Bentele. Da anlässlich der Überlandhilfe die Salemer Wehr beim westlichen Gemeindebereich eine kürzere Anfahrt habe als die Markdorfer Wehr. Aufgrund der Größe des Brandobjekts war auch noch ein Salemer Tanklösch-Fahrzeug zur Unterstützung gekommen. Bentele war zufrieden mit der Zusammenarbeit. Die Salemer Kameraden hätten sich problemlos in den Einsatz eingefügt.
Zufrieden mit der Übung war auch Bürgermeister Fabian Meschenmoser, der mit zahlreichen Gemeinderäten und Zuschauern die Übung verfolgt hatte. Von den Wehrleuten seien schnell und routiniert die notwendigen Maßnahmen ergriffen worden, besonders bei der Menschenrettung. Die gesamte Zusammenarbeit habe reibungslos funktioniert.