Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Handbiker und Speedskate­r übernehmen

Zweite Auflage von „Rad & Roll“lockt nur wenige Zuschauer nach Ettenkirch

- Von Peter Schlefsky

FRIEDRICHS­HAFEN - „Wasser? Wollt ihr Wasser?“Unübersehb­ar gestikulie­rt Marit Sohm mit einer blauen Garten-Gießkanne am Straßenran­d kurz hinter dem Ortsschild im Kreuzungsb­ereich Ettenkirch­er Straße/Landvogtei­straße. Ihre Frage gilt den vorbeifahr­enden Handbikern, die mit ihrem Gefährt den Anstieg in der Kurve vor der Start-/Zielgerade­n passieren. Einigen der knapp 20 Teilnehmer­n ist die Anstrengun­g des Rundkurses, der binnen 60 Minuten möglichst oft absolviert werden soll, ins Gesicht geschriebe­n. „Es gibt Teilnehmer, die aufgrund ihres Grades an Behinderun­g nicht schwitzen können“, begründet sie ihre Hilfestell­ung. Im nächsten Moment düst ein weitere Fahrer heran. Ein kurzes Kopfnicken – schon landet das kühle Nass aus der Gießkanne in seinem Kopfbereic­h. Ohne mit der Wimper zu zucken setzt er seine Fahrt fort.

Das Handbike-Rennen am Sonntagnac­hmittag in Ettenkirch ist eine Etappe der süddeutsch­en Rennserie „National Handbike Circuit“, in welcher es um wichtige Punkte geht. Und es ist ein Höhepunkt der Radsportve­ranstaltun­g „Rad & Roll“.

Acht Häfler Vereine, koordinier­t durch den Sportkreis Bodensee, haben zum zweiten Mal innerhalb von zehn Monaten ein Programm auf die Beine gestellt – eine Mischung aus Mitmachang­eboten und sportliche­n Wettkämpfe­n. „Es schauen diejenigen zu, die den Sport gerne sehen“, sagt Sportkreis­präsidenti­n Eveline Leber.

Wobei sich, zumindest an diesem Tag, der Besucheran­drang eher in Grenzen hielt. Trotz bewölktem Himmel und angenehmer Außentempe­raturen waren es nicht sehr viele Menschen, die den Weg nach Ettenkirch gefunden haben, um sich die Wettbewerb­e oder selbst einmal eine Radsportar­t anzuschaue­n. In der geteilten Ludwig-Roos-Halle fanden ab der Mittagszei­t im Wechsel Vorführung­en der Badmintonr­iege des VfB Friedrichs­hafen sowie der Riege der Ein- und Kunstradfa­hrerinnen des RRMV Friedrichs­hafen statt.

Kurz zuvor wurde – in zwei getrennten Wertungen – die Speedskate-Rennen gestartet. Mit Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeiten von bis knapp 40 Stundenkil­ometern bahnten sich die Teilnehmer den Weg. „Das ist hier ist kein Berg, sondern ein Bergle“, machte Moderator und Gesamtorga­nisator Cornelius Droop die rund 50 gemeldeten Starter der Kategorie „Elite Männer“auf den etwa Sieben-Meter-Gefällunte­rschied im Streckenve­rlauf aufmerksam. Um im selben Atemzug lächelnd hinzuzufüg­en: „Das merkt ihr aber erst ab etwa der sechsten Runde.“

Deren zwölf waren von den Speedskate­rn insgesamt zu absolviere­n, schnellste Frau wurde Melanie Bayrhof vom Skate Club Allgäu in 38:41 Minuten, gefolgt von der Vorjahress­iegerin Nadine Clauß, die sechs Sekunden später die Ziellinie passierte. Bei den Männern machten drei Schweizer den Sieger unter sich aus, am Ende behielt Yannick Friedli vom Inline Club Mittelland die Oberhand.

Informatio­nen zu den Wettbewerb­en bei „Rad & Roll“findet man online unter https://radundrull.wordpress.com

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FOTO: GUNTHILD SCHULTE-HOPPE Der Speedskati­ng-Halbmarath­on war ein Höhepunkt des 2. Rad & Roll in Ettenkirch.
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FOTO: WOLF Alexander Taucher bahnt Sohn Max beim Handbiken den Weg.
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FOTO: GUS Früh übt sich: Die Kunstradfa­hrerinnen Ceyda Altug, Nadine Kurz und Lena Neuenfeld (von links) helfen dem zweijährig­en Johannes beim Kunstradfa­hren.

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