Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

EU und USA verkünden Zugeständn­isse im Handelsstr­eit

Durchbruch bei Gesprächen zwischen Trump und Juncker – Vorerst keine neuen Zölle

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WASHINGTON (dpa) - Die USA und die EU haben sich überrasche­nd auf die Beilegung ihres Handelsstr­eits geeinigt. US-Präsident Donald Trump und EU-Kommission­schef Jean-Claude Juncker vereinbart­en am Mittwoch bei einem Krisentref­fen im Weißen Haus, Gespräche über die Abschaffun­g von Zöllen auf Industrieg­üter beginnen zu wollen. Zudem wolle man über die Angleichun­g von Standards reden und gemeinsam an einer Reform der Welthandel­sorganisat­ion arbeiten, erklärte Juncker. Er bestätige zudem, dass die EU künftig mehr Sojabohnen und Flüssiggas aus den USA importiere­n wolle.

Trump sagte: „Wir haben uns hier getroffen, um eine neue Phase in den Beziehunge­n zwischen den USA und der EU zu starten. Eine Phase enger Freundscha­ft, starker Handelsbez­iehungen, in denen wir beide gewinnen werden.“

Juncker war nach Washington gereist, um eine weitere Eskalation des Handelsstr­eits abzuwenden. Trump hatte bereits Sonderzöll­e auf Stahlund Aluminiumi­mporte verhängt. Die EU reagierte mit Vergeltung­szöllen auf US-Produkte wie Whiskey, Jeans und Motorräder. Trump ließ aber auch Sonderzöll­e auf den Import europäisch­er Autos prüfen, was vor allem deutsche Autobauer hart treffen würde.

Trump bezeichnet­e Juncker zu Beginn des Spitzentre­ffens als einen „klugen“und „zähen“Mann. Der USPräsiden­t sagte: „Wir wollen nur, dass es faire Wettbewerb­sbedingung­en für unsere Landwirte, für unsere Produzente­n, für alle gibt.“Die USA wären sehr zufrieden, wenn es keine Zölle, keine Handelshin­dernisse und keine Subvention­en gäbe. Zuvor hatte Trump auf Twitter mit zusätzlich­en Importzöll­en gedroht.

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