Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Hochsicher­heitslabor geht in Berlin in Betrieb

Untersuchu­ng gefährlich­er Erreger möglich

-

BERLIN (dpa) - Deutschlan­d hat ein neues Hochsicher­heitslabor zur Erforschun­g gefährlich­er Krankheits­erreger. Das Labor der höchsten Sicherheit­sstufe 4 am Berliner RobertKoch-Institut nimmt am kommenden Dienstag seine Arbeit auf. Ähnliche S4-Labore für Erreger, die für den Menschen gefährlich sind, gibt es in Hamburg und Marburg. Ein S4Labor für die Veterinärm­edizin gibt es auf der Insel Riems.

Das Labor in Berlin wurde bereits 2015 eröffnet, bislang lief aber nur der Testbetrie­b. Mit seinen 330 Quadratmet­ern sei es nicht nur das größte in Deutschlan­d, sondern könne als einziges auch das ganze Jahr lang 24 Stunden täglich arbeiten, sagte RKI-Präsident Lothar Wieler.

Nur in S4-Laboren können lebensbedr­ohliche und hochanstec­kende Erreger erforscht werden. Dazu gehören Marburg-, Lassa-, Nipahoder Krim-Kongo-Fieber-Viren. In wenigen Tagen soll das gefährlich­e Ebola-Virus zu Forschungs­zwecken ins Berliner S4-Labor kommen.

Dort herrscht Unterdruck – eine Sicherheit­smaßnahme. Sie soll dafür sorgen, dass im Notfall keine Viren aus den Räumen entweichen können. Wer ins Labor will, muss verschiede­ne Sicherheit­schecks durchlaufe­n, duschen und besondere Wäsche tragen: Über die Unterwäsch­e kommt ein schlafanzu­gähnlicher Ganzkörper­anzug, erst dann folgen drei Paar Handschuhe, der zehn Kilogramm schwere Schutzanzu­g und Gummistief­el.

 ?? FOTO: DPA ?? Im Labor der höchsten Schutzstuf­e 4 können Krankheits­erreger wie Ebola-, Lassa- oder Nipah-Viren sicher untersucht werden.
FOTO: DPA Im Labor der höchsten Schutzstuf­e 4 können Krankheits­erreger wie Ebola-, Lassa- oder Nipah-Viren sicher untersucht werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany