Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Markdorf schafft Platz für die Kleinsten
Neuer Kindergarten im Süden der Stadt geplant – Im Frühjahr soll zweigruppiger Waldkindergarten eingerichtet werden
MARKDORF - Der Markdorfer Gemeinderat hat sich mit dem Nachwuchs beschäftigt. Weil Markdorf wächst, steigt dementsprechend auch der Bedarf an Kindergartenplätzen. Um diesem gerecht zu werden, wird ein neuer Kindergarten notwendig. Der Gemeinderat vergab dazu die ersten Planungsarbeiten. Zudem soll im Frühjahr ein zweigruppiger Waldkindergarten eingerichtet werden.
Derzeit bietet die Stadt 508 Kindergartenplätze für über Dreijährige. Hinzu kommen 124 Betreuungsplätze für unter Dreijährige, dies wird im Kindergarten-Bedarfsplan festgestellt. Da für die Stadt steigende Einwohnerzahlen prognostiziert werden, wird auch die Zahl der zu betreuenden Kinder steigen. Derzeit wird für das Jahr 2020 von einem Bedarf von 600 Plätzen ausgegangen, weshalb ein neuer Kindergarten gebaut werden muss. Hierfür ist bereits ein Grundstück im Markdorfer Süden gegenüber des Sportplatzes eingeplant.
Der Neubau-Kindergarten im Süden soll Platz für sechs Gruppen bieten, erläuterte Hauptamtsleiter Klaus Schiele. Nach der Fertigstellung soll zunächst der Kindergarten St. Elisabeth übergangsweise dort einziehen. Während der Auslagerung könnte der bisherigen Kindergarten St. Elisabeth für zwei U3Gruppen erweitert und modernisiert werden.
Aufgrund der beengten Raumkapazitäten im Markdorfer PestalozziKindergarten soll eine Gruppe in den Sonderveröffentlichung neuen Kindergarten Markdorf-Süd verlagert werden. Für das Kinderhaus „Alte Schule“wird derzeit ebenfalls über einen Neubau mit einem größeren Platzangebot nachgedacht.
Mit Blick auf den neuen Waldkindergarten und den Kindergarten im Süden wolle die Stadt bereits jetzt mit der Personalgewinnung beginnen, berichtete der Hauptamtsleiter. Dazu sollten Vollzeit-Vertretungsstellen geschaffen und die notwendigen Erzieher vertraglich an die Stadt gebunden werden. Es gebe einen regelmäßigen Vertretungsbedarf, der bisher durch Fremdkräfte ausgeglichen werde. Diese würden dann nicht mehr benötigt.
Der bisher bekannte Bedarf an Betreuungsplätzen für U3 und Ü3-Kinder könne im neuen Kindergartenjahr voraussichtlich nur bedingt erfüllt werden, berichtete Schiele. Etwa im Februar werde die Belegungsgrenze erreicht.
Zur Erweiterung des pädagogischen Angebots und zur Linderung des Aufnahmedrucks ist die Eröffnung von zwei Waldkindergartengruppen ab März kommenden Jahres in Vorbereitung. Dadurch werde eine Entspannung bei den Neuaufnahmen erwartet.
Es sei ein gutes Gesamtkonzept, was die Verwaltung vorlege, stellte Christiane Oßwald (Umweltgruppe) fest. Mehr Kinder, größere Ansprüche der Eltern und eine höhere Nachfrage nach U3-Betreuungsplätzen machen weitere Investitionen der Stadt in diesem Bereich notwendig. Die Einrichtung des Waldkindergartens werde ebenso unterstützt wie der Neubau im Markdorfer Süden.
Es sei schwierig, den Bedarf für die Zukunft zu ermitteln, stellte Dietmar Bitzenhofer fest. Zudem gebe es Sanierungsbedarf in einigen Kindergärten wie „Alte Schule“und Pestalozzi. Die Stadt sei kinderfreundlich, was am jährlichen Abmangel bei den Gebühren im Haushalt deutlich werde, stellte er fest.
Im vergangenen Jahr seien dies rund 2,7 Millionen Euro gewesen ergänzte Kämmerer Bernd Habnitt. Eine bessere Auflistung der Tagespflegeplätze außerhalb der Kindergärten wünschte sich Uwe Achilles (SPD).