Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Fridi Miller bedroht Sindelfinger Oberbürgermeister
Rathauschef braucht Leibwächter
RAVENSBURG - Der Sindelfinger Oberbürgermeister Bernd Vöhringer wird seit Dienstag von einem Leibwächter beschützt. Der Grund: Vöhringer ist von Fridi Miller, die auch in Ravensburg als Oberbürgermeisterin kandidiert hatte, in einem Video massiv bedroht worden. Das berichtet die „Stuttgarter Zeitung“.
Demnach hat Miller, die gegen Vöhringer bei der Oberbürgermeister-Wahl angetreten war, in einem über Facebook verbreiteten Video ihre „russischen, polnischen und arabischen Freunde“dazu aufgerufen, gegen den Sindelfinger Rathauschef vorzugehen. Darin äußerte sie laut dem Medienbericht auch Tötungsabsichten. Das Video ist inzwischen nicht mehr zu sehen.
20 Meter Abstand
Die Stadt Sindelfingen hat die Drohungen nach eigenen Angaben sehr ernst genommen und einen privaten Sicherheitsdienst für Bernd Vöhringer engagiert. Das Ordnungsamt hat zudem ein Annäherungsverbot erteilt: Miller muss zum Oberbürgermeister mindestens 20 Meter Abstand halten.
Auch die Polizei wurde eingeschaltet. Sie hat das Video ausgewertet und ein Ermittlungsverfahren wegen „Bedrohung und Anstiftung zu einer Straftat“eingeleitet.
Miller, selbst ernannte „Aufdeckungspolitikerin“, war im März auch in Ravensburg gegen Oberbürgermeister Daniel Rapp angetreten. Gegen den Ausgang der Wahl hat sie Einspruch eingelegt, das Verfahren läuft noch (die SZ berichtete). Zuletzt hatte die Dauerkandidatin, die sich zum Ziel gesetzt hat, „Verwaltungen lahmzulegen“, in Fronreute erfolglos Bürgermeister Oliver Spieß herausgefordert.
Millers Einspruch gegen die OBWahl in Sindelfingen war vergangene Woche in letzter Instanz abgelehnt worden.