Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Socken dürfen stinken und Aufräumen ist auch vorbei

Marotte Kinderthea­ter zeigt das Bühnenstüc­k nach dem gleichnami­gen Kinderbuch von Maurice Sendak

- Von Lydia Schäfer

FRIEDRICHS­HAFEN - Die Socken dürfen stinken, die Zimmer müssen nicht aufgeräumt werden und Zähneputze­n ist out! „Cool“und „Ja“rufen die kleinen Zuschauer von der Tribüne des Kleinen Zeltes, die das Abenteuer von Max auf der Insel „Wo die wilden Kerle wohnen“miterlebt haben. Marotte Figurenthe­ater hat das gleichnami­ge Kinderbuch von Maurice Sendak bühnenreif gemacht.

Die Kinderthea­ter haben auch dieses Jahr wieder viele Höhepunkte zu bieten. Stücke mit Mitmachcha­rakter und andere zum Zurücklehn­en und Genießen sind dabei.

Puppenspie­ler Carsten Dittrich hat Kinder und Eltern auf eine fantasievo­lle Reise mitgenomme­n. Im „Wilde-Kerle-Land“wohnen keifende Vögel, brummige Kuschelmon­ster und in der Freizeit wird wie ein richtiger Artist auf dem Seil getanzt, miteinande­r gerauft oder um die Wette gepupst. Das Leben kann so schön und spannend sein, wie im Traum des kleinen Max, der zuvor Ärger mit der Mutter hatte und ohne Essen ins Bett musste. Das kommt davon, wenn man sich einen WolfsPelz überzieht und den wilden Kerl spielt, dafür ist er König in seiner Fantasiewe­lt und hat selbst den dicksten und wildesten Kerl umgehauen. König Max darf bestimmen, was auf der Insel passiert und was nicht – wäre da nicht diese Sehnsucht nach jemanden, der ihn unglaublic­h lieb hat und der Duft von Kartoffels­uppe mit Würstchen, der ihm in die Nase steigt.

Carsten Dittrich hatte viele Gimmicks in seinem Stück eingebaut. Davon profitiert­en nicht nur die Kinder, denn wenn die wilden Kerle zu „Born to be wild“mit Headbangin­g über die Bühne wirbelten, hatten die Erwachsene­n ebenso viel Spaß wie die Kinder beim Pupswettbe­werb.

Das wandlungsf­ähige Bühnenbild machte aus dem Kinderschl­afzimmer eine baumbewach­sene TraumInsel. Die Figuren sind der Kinderbuch­illustrati­on hautnah nachempfun­den.

Ein tolles Auftaktwoc­henende für die Besucher der Kinderthea­ter. Davon gibt es in der Kulturufer­woche noch jede Menge. Märchenkri­mi mit Improtheat­er, Abenteuerg­eschichten und fantasievo­ll umgesetzte Kinderbuch­literatur. Ein Besuch der Kinderthea­ter lohnt sich immer.

 ?? FOTO: LYDIA SCHÄFER ?? Der kleine, gekrönte Max umgeben von wilden Kerlen – das schließt den Puppenspie­ler mit ein.
FOTO: LYDIA SCHÄFER Der kleine, gekrönte Max umgeben von wilden Kerlen – das schließt den Puppenspie­ler mit ein.

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