Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
ZF stellt Halbjahreszahlen vor
Sorgen bereiten der starke Euro, hohe Stahlpreise und ärgerliche Schutzzölle.
Das war ein böser Einbruch der Wirklichkeit in die heile Welt des Kulturufers: Den Straßenkünstlern der Musikgruppe Super Cumbia wurden in der Nacht zum Sonntag kurz nach Mitternacht die Einnahmen gestohlen. Jetzt ist die Straßenkünstler-Szene gewarnt und hat ein waches Auge darauf, ob der Langfinger erneut auf eine günstige Gelegenheit wartet. Der Diebstahl ist schmerzlich, aber ebenso schlimm ist der Verlust der Unbeschwertheit unter den Straßenkünstlern. Die Straßenkunst ist aber auch anderen Angriffen ausgesetzt: Der städtische Vollzugsdienst hat am Wochenende mehrfach Kindern und Jugendlichen verboten, im Bereich des Lammgartens ihre Kunststücke aufzuführen, also wenige Meter außerhalb der offiziellen KulturuferZone. Die Stadtverwaltung zieht sich aufs Formale zurück: „Außerhalb des Kulturuferbereichs gilt, wie sonst auch, dass Straßenmusiker in der Fußgängerzone – ausgenommen an der Seestraße und an der Uferpromenade – auftreten können. Dafür benötigen sie nur eine Sondererlaubnis, die es an der Infotheke im Rathaus gibt.“Noch einfacher wäre es allerdings, großherziger umzugehen mit Kindern, die sich als Straßenkünstler versuchen. Solange das Kulturufer an den Rändern dermaßen schroff abbricht, ist seine Freigeistigkeit in der Stadt noch nicht angekommen. Nach über 30 Jahren wäre das an der Zeit.