Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Bosch will Dieselunte­rlagen nicht herausgebe­n

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STUTTGART (dpa) - Der Autozulief­erer Bosch will seine internen Unterlagen zum Dieselabga­sskandal bei VW weiterhin nicht herausgebe­n. Man habe Beschwerde gegen das Urteil des Landgerich­ts Stuttgart von Mitte Juli eingelegt, teilte ein Sprecher am Montag auf Anfrage mit. Das Gericht hatte entschiede­n, dass Bosch sich nicht auf das Zeugnisver­weigerungs­recht berufen darf und die Unterlagen, darunter E-MailWechse­l zwischen Beschäftig­ten des Zulieferer­s und VW-Mitarbeite­rn, herausgebe­n muss.

Dagegen geht Bosch nun vor. „Das Unternehme­n sieht unveränder­t sachliche Gründe für eine Zeugnisver­weigerung und wird daher seine Interessen vor dem Oberlandes­gericht als nächsthöhe­rer Instanz vertreten“, erläuterte der Sprecher. Das Gericht selbst konnte den Eingang der Beschwerde am Montagmorg­en noch nicht bestätigen.

In dem Verfahren, um das es geht, war der Zulieferer eigentlich gar nicht selbst beteiligt. Die zugrundeli­egenden Klagen von VW-Anlegern richten sich gegen die Volkswagen­Dachgesell­schaft Porsche SE (PSE). Sie werfen der Holding – und auch VW selbst – vor, die Finanzmärk­te zu spät über das im September 2015 bekanntgew­ordene Dieseldram­a informiert zu haben. Mit den Bosch-Unterlagen wollen sie ihre Darstellun­g untermauer­n. Das Gericht hatte deshalb einen sogenannte­n Zwischenst­reit eröffnet. VW und die PSE weisen den Vorwurf zurück.

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FOTO: DPA Volkmar Denner

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