Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Eckenerstraße: Neue Häuser fallen kleiner aus
TA billigt neue Planung für Eckgrundstück hin zur Bahnhofstraße – „Ortsmitte oder Stadtkern“?
MECKENBEUREN - Seit dem Abriss des einstigen „Hof König“an der Ecke Bahnhofstraße/Eckenerstraße im April hat sich an dieser Stelle baulich nichts getan. Warum das so ist, wurde mit der Sitzung des Technischen Ausschusses am Mittwoch klarer. Im TA wurde eine abgeänderte, kleinere Planung mit sechs zu zwei Stimmen angenommen, mit der Patrick Gohl (Leiter Bauordnungsrecht) zufolge auf eine Nachbareinwendung reagiert worden sei.
Rückblende: Mit ZweidrittelMehrheit und vor großer Zuhörerschar hatten die Räte im November 2017 den Bau von drei Häusern mit 26 Wohneinheiten in der Bahnhof- und Eckenerstraße gebilligt. Noch im Werden ist die abgeänderte Anbindung der Eckener- an die Bahnhofstraße. Eine Ampel und weitere Aufstellspuren sind vorgesehen.
Neu ist viererlei. So sind die Häuser II und III an der Eckenerstraße in den Westen des Grundstücks verschoben worden. Damit rücken sie von der Straße ab.
Hingegen wandern die Stellplätze vom Westen in den Osten. Und: Die Zufahrt zur Tiefgarage ist nun mitten auf dem Grundstück platziert, während sie zuvor von der Eckenerstraße aus vorgesehen war. Außerdem wird bei den Häusern II und III das oberste Geschoss eingerückt (im Sinne einer Dachterrasse), sodass die Gebäude weniger massiv wirken sollen.
Unverändert geblieben ist Haus I, in dessen Erdgeschoss dem Lageplan zufolge eine gewerbliche Nutzung vorgesehen ist, offenbar eine (Arzt-) Praxis. In den Geschossen darüber sind Wohnungen geplant. Während die Häuser II und II Flachdächer haben, ist bei dem der Bahnhofstraße zugewandten Gebäude ein Satteldach mit Gauben eingezeichnet - als Reminiszenz an das vormalige landwirtschaftliche Gebäude, wie es Ortsbaumeister Axel Beutner einstufte. Dass es mit der neuen Regelung oberirdisch mehr Stellplätze geworden sind (bei gleichbleibender Zahl in der Tiefgarage), bestätigte Beutner. Insgesamt werde die gesetzlich vorgegebene Stellplatzzahl überschritten.
Einen „Makel“machte Karl Gälle (CDU) darin aus, dass die Gebäude weg von der Straßenkante verlegt werden. „Das ist städtebaulich nicht der große Wurf“, befand er, lebe eine Straße doch von ihren Raumkanten. „Die Eckenerstraße verschwindet hier rein optisch“, so Gälles Empfinden. Bürgermeisterin Elisabeth Kugel verwies in diesem Zusammenhang auf die Abwägung mit den Interessen der Nachbarschaft.
Annette Mayer (BUS) und Eugen Lehle (Freie Wähler) wiesen darauf hin, dass sie – wie im November – gegen das Projekt stimmen würden. Führte Mayer dies unter anderem auf die Flachdächer zurück, so war Lehle der Ansicht, dass „diese massive Bebauung“hier nicht hereinpasse. „Wir geben den Namen ,ländliche Gemeinde’ auf “, kritisierte er und spitzte zu: „Wir sollten uns überlegen, ob wir eine Ortsmitte suchen oder einen Stadtkern?“
Patrick Gohl wies darauf hin, dass die Frist für die Nachbaranhörung noch läuft.