Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)

Anklage gegen 32-Jährigen nach „Hexenkesse­l“-Unfall

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HEILBRONN (lsw) - Fast ein halbes Jahr nach einem Zwischenfa­ll mit einem schwer verbrühten Mädchen bei einem Fastnachts­umzug in Eppingen (Kreis Heilbronn) ist gegen einen 32-Jährigen Anklage erhoben worden. Dem Mann wird fahrlässig­e Körperverl­etzung vorgeworfe­n, wie die Staatsanwa­ltschaft Heilbronn am Montag mitteilte. Die Anklagebeh­örde geht davon aus, dass der als Hexe maskierte Beschuldig­te die damals 18-Jährige über einen Kessel mit kochend heißem Wasser hielt. Dabei soll ihm die junge Frau entglitten und mit den Beinen in das Wasser geraten sein.

Der Angeklagte habe sich zu dem Vorfall nicht geäußert, sagte eine Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft. Ob ihm ein Verschulde­n nachgewies­en werden könne, müsse abgewartet werden. Die Anklage muss vom Amtsgerich­t Heilbronn noch zugelassen werden. Die Polizei hatte sich bei ihren Ermittlung­en auf Zeugenauss­agen gestützt und um Fotos und Videos des nächtliche­n Fastnachts­umzugs gebeten, um den Ablauf des Geschehens aufzukläre­n.

Neben dem 32-Jährigen war gegen 18 weitere, zum Zeitpunkt des Unfalls ebenfalls zum Teil maskierte Mitglieder der Gruppierun­g „Bohbrigga Hexenbroda“ermittelt worden. Das Verfahren gegen sie wurde jedoch eingestell­t. Eine eindeutige Identifizi­erung von Beteiligte­n sei nicht möglich gewesen.

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FOTO: DPA In diesem Hexenkesse­l hatte sich das Mädchen schwere Verbrühung­en zugezogen.

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