Schwäbische Zeitung (Friedrichshafen)
Kläranlage Eriskirch: Startschuss für die vierte Stufe
Ozonierungsanlage kostet 5,4 Millionen Euro – Inbetriebnahme ist im Juli 2019 geplant
ERISKIRCH - Los geht’s: GrünenUmweltminister Franz Untersteller hat am Donnerstag mit Regierungspräsident Klaus Tappeser und Bürgermeister Arman Aigner auf dem Gelände der Kläranlage Eriskirch zu den Spaten gegriffen, um die Bauarbeiten zur vierten Reinigungsstufe zu starten. Aufgabe der neuen Ozonierungsanlage: die Beseitigung von Mikroverunreinigungen durch Ozonung. „Flüsse und Bäche sind die Lebensadern unserer Landschaft. Mit dieser wichtigen Maßnahme tragen wir wesentlich zur Verbesserung der Wasserqualität der Schussen und damit des Bodensees bei“, betonte der Minister.
Beim Spatenstich ebenfalls dabei: Bruno Walter, Vorsitzender des Abwasserzweckverbandes Unteres Schussental und Tettnanger Bürgermeister, sowie Planer und Vertreter der beteiligten Baufirmen. Wie bereits mehrfach berichtet, ist die Ozonierungsanlage die erste ihrer Art in Baden-Württemberg. Weshalb Bruno Walter von einer Vorreiterrolle für das ganze Land sprach: „Gewässerschutz ist eine zentrale Aufgabe in unserer Region. Denn Wasser ist die Grundlage allen Lebens, sauberes Wasser erst recht. Wenn wir dieses nicht schützen und reinigen, dann machen wir etwas verkehrt. Das merken wir gerade in diesen Wochen und Monaten, wo Flüsse und Bäche samt ihren Pflanzen und Tieren unter der Hitze, dem niedrigen Wasserstand und dem Sauerstoffmangel leiden.“Sein Dank ging ans Land, das 1,1 Millionen Euro der 5,4 Millionen Euro übernimmt, die das Projekt kostet.
„Heute feiern wir ein weiteres Stück Qualität für unsere Gemeinde und die Region. Wir freuen uns, dass wir ein Vorzeigeprojekt in BadenWürttemberg in Angriff nehmen können, auf das wir stolz sein dürfen“, sagte Bürgermeister Arman Aigner in seiner Begrüßung.
Weiter fünf Millionen Euro
Umweltminister Untersteller, der für die Gewinnung und Erhaltung „Vitaler Gewässer“plädierte, erklärte, dass man mit der Ozonierung die Chance habe, nicht nur Mikroverunreinigungen und Keime, sondern auch Mikroplastikteilchen zu eliminieren und erheblich zu reduzieren. Für etwa fünf Millionen Einwohner sei der Bodensee ein bedeutender Trinkwasserspeicher, den es zu schützen gelte. „Die neue Reinigungsstufe ist Teil eines Gesamtkonzeptes, die Wasserqualitität in der Schussen, aber auch insgesamt betrachtet weiter zu optimieren. Es ist übrigens bemerkens- und begrüßenswert, dass der Abwasserzweckverband Unteres Schussental in den Folgejahren weitere fünf Millionen Euro für entsprechende Abwassermaßnahmen plant“, zeigte sich Franz Untersteller beeindruckt.
Das Eriskircher Projekt umfasst im Wesentlichen die Erneuerung des Pumpwerks mit Beschickung, Filter und Hochwasserentlastung, die Erneuerung der Trafos, den Neubau des Ozonreaktors mit Ozonerzeugung aus Flüssigsauerstoff sowie die Messung und Qualitätsüberwachung des gesamten Prozesses. In Betrieb gehen soll die Anlage im Juli 2019.